Heute im Auto auf dem Weg vom Büro nach Hause glaube ich für einen Moment zu wissen, dass das gerade im CD-Player laufende Stück auf einer Metaebene meine momentane Situation in der Firma verdichtet darstellt:
When I look out my window,
Many sights to see.
And when I look in my window,
So many different people to be
That it's strange, so strange.
You've got to pick up every stitch,
You've got to pick up every stitch,
You've got to pick up every stitch,
Mm, must be the season of the witch,
Must be the season of the witch, yeah,
Must be the season of the witch.
When I look over my shoulder,
What do you think I see ?
Some other cat looking over
His shoulder at me
And he's strange, sure he's strange.
You've got to pick up every stitch,
You've got to pick up every stitch,
Beatniks are out to make it rich,
Oh no, must be the season of the witch,
Must be the season of the witch, yeah,
Must be the season of the witch.
You've got to pick up every stitch,
The rabbits running in the ditch,
Beatniks are out to make it rich,
Oh no, must be the season of the witch,
Must be the season of the witch,
Must be the season of the witch.
When I look.
When I look out my window,
What do you think I see ?
And when I look in my window,
So many different people to be
It's strange, sure it's strange.
You've got to pick up every stitch,
You've got to pick up every stitch,
The rabbits running in the ditch,
Oh no, must be the season of the witch,
Must be the season of the witch, yeah,
Must be the season of the witch.
When I look, when I look.
via Superlyrics
Zu Hause angekommen lasse ich als erstes die CD laufen, die gerade im Player liegt. Ich höre eine nuschelnde und einschläfernde Stimme sagen:
... so möchte ich für mich und meine Familie feststellen, dass wir überhaupt keinen Wein getrunken haben, und erst recht keinen Wodka und kein Cognac. Wir haben uns begnügt mit Bier und im normalen Essen, das für jeden Bürger der DDR zur Verfügung stand. Überhaupt möchte ich feststellen, dass wir den grössten Teil unserer Einkäufe in Berlin machten, weil es dort viel bessere Sachen gab und dass wir das, was wir in Wandnitz im sogenannten Laden kauften, stets Heller und Pfennig bezahlten. Von einem feudalen Leben kann ich garnich sprechen, obwohl mein Gehalt und das Gehalt meiner Gattin mir das erlaubt hätten. Ich habe jeden Morgen ein oder zwei Brötchen gegessen, mit Butter und Honig, mittags hab' ich im Zentralkommitee gegessen, entweder gegrillte Wurst mit Kartoffelpüree, Makkaroni mit Speck oder mit Gulasch. Abends hab' ich zu Hause gegessen, etwas Fernseh gesehen und schlafen gegangen, wenn es die Zeit ermöglicht hat, wenn ich zur selben Zeit in Berlin war. Wenn ich ausserhalb war, so hab ich von dem gelebt, was mir die Genossen dort anboten. Feudale Suiten in Hotels oder Gästehäuser habe ich nich' gehabt, es sei denn, dass ich in Karl-Marx-Stadt einige Male im Hotel 'Chemnitzer Hof' lebte, aber auch dort hat man bekanntlich so gelebt wie die Hotelgäste. Also, was man unter einem feudalen Leben versteht, das müssen Sie mir an Hand dessen, wie ich lebte, erstmal erläutern. ... Ich muss sagen, das war mein Lebensexil, bescheiden zu leben um in Verbindung damit auch die Leistungskraft zu erhalten, die ich bis zu meiner Operation hatte, um die Partei- und Staatsgeschäfte im Kollektiv des Politbüros und gemeinsam mit den Ministern des Politbüro und des Ministerrates sowie des Nationalen Verteidigungsrates meine Aufgaben zu erfüllen...
Und zwischendurch singt eine allerliebste Kinderstimme:
Uns're Heimat, das sind nicht nur die Städte und Dörfer,
uns're Heimat, das sind auch die Bäume im Wald,
uns're Heimat, das ist das Gras auf der Wiese,
das Korn auf dem Feld und die Vögel in der Luft
und die Tiere der Erde
und die Fische im Fluss sind die Heimat
und wir lieben die Heimat, die schöne
und wir schützen sie, weil sie dem Volke gehört,
weil sie unserem Volke gehört...
Grammatikalische Fehler wurden vom Original übernommen. Hervorhebungen sind von mir.
Currently playing in the foreground: Erich Honecker - Das war mein Lebensexil