Am frühen Morgen auf einem einsamen Spaziergang von Prela de Castello nach Vasia in den ligurischen Bergen entdecke ich - inmitten von Olivenhainen - altheidnische Phallussymbole.
Danach erlebe ich zusammen mit Freunden ein altheidnisches Fruchtbarkeitsritual, nur oberflächlich verbrämt durch einen Jesus, der so gut wie nichts mit demjenigen unserer hierzulande bekannten Osterprozessionen zu tun hat.
Anschliessend fahren Frau Kampfhenkel und ich stundenlang durch die menschen- und grösstenteils auch autoleeren ligurischen Berge. Wir treffen "Mancen" und "Stalin" (eine frühere Inkarnation meiner Wenigkeit, wie man eindeutig am unverwechselbaren Äusseren erkennen kann), die neben vielen anderen vor einiger Zeit als Partisanen gegen die hier in den ligurischen Bergen stationierten deutschen Faschisten gekämpft haben. (BTW, das Einzige, was ich aus dieser Zeit bereue, ist, mich nach einem Massenmörder benannt zu haben.)
In der Umgebung dieser Partisanengedenkstätte in absoluter Einsamkeit und Stille erscheinen plötzlich völlig unvermittelt seltsame "Krieger aus dem Nebel".
Unser Weg führt uns weiter durch absolut einsame Höhen inmitten von Wolken- und Nebelfeldern, auf schmalen, unbefestigten Fahrbahnen. Links bricht die Sonne durch Wolken und Nebel und eröffnet den Blick auf eine surreale Märchenwelt, während rechts der schmale Weg teilweise ohne sichtbaren Übergang und Begrenzung in tiefe Abgründe übergeht.
Hinter einer kurve steht plötzlich ein wesen am strassenrand, das uns direkt ins gesicht schaut und auf den ersten blick wie eine kuh aussieht. jedoch im mystisch-archaischen gesichtsausdruck, der nicht von dieser welt ist, erkennen wir die kondensierung der gesamten geschichte liguriens, die sich in diesem körper manifestiert und (nur temporär für uns?) offenbart hat.
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