Nicht immer, jedoch meistens, bringt es Herr Mohr - in Bezug auf Politiker sowie die im Moment vorherrschende publizistische Intelligenzija - auf den Punkt.
Was ist das richtige Leben, was ist die Wirklichkeit? Immanuel Kant hat es gewusst: Es ist die “reine” Vernunft, die uns die Wirklichkeit erkennen lässt, unsere Fähigkeit zu beobachten, zu sehen und zu verstehen. Bei der politischen Klasse der Bundesrepublik aber scheint dieses Bewusstsein, das Vermögen von Anschauung und Verstand, eher schwach ausgebildet. Das beginnt schon damit, dass es an der Fähigkeit zum Hinsehen mangelt. Man nimmt vor allem wahr, was ins eigene Weltbild passt, in den Rhythmus der eigenen Lebens- und Arbeitsabläufe.
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“Wir haben eine ostdeutsche Kanzlerin, einen Außenminister, der soeben seinen Lebensgefährten geheiratet hat, einen jugendlichen Gesundheitsminister vietnamesischer Herkunft, einen Bundespräsidenten mit ,Patchworkfamilie’: Noch nie war das Personal, das unseren politisch-öffentlichen Diskurs bestimmt, ,bunter’ als heute”, wundert sich die Autorin Thea Dorn. “Und noch nie wirkte es so farblos, gehemmt und uniform."
Und die Wahrheit wie die Faust das Auge trifft folgende Aussage:
Der alte linke Satz, dass es schon revolutionär sei zu sagen, was ist, wird nun zur “rechtspopulistischen” Provokation.
Danke, Herr Mohr. BTW, allein Ihr Name ist schon nicht PC...
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