Ich bin ja immer wieder begeistert von den Reisenotizen eines Marko Martin sowohl vom Sprachlichen als auch von den Inhalten her. Dieses Mal macht er seine Beobachtungen am Strand von Tel Aviv.
Und so wogt die spontane, nuancenreiche Debatte über Frieden und feindliche Nachbarn hin und her, während im Hintergrund weiterhin Abie Nathans Stimme erklingt. Vielleicht, denkt der Besucher, sollten die Gutwillig-Naiven unter den westlichen Sympathisanten der Gaza-Flotte besser einmal an diese Strandpromenade kommen, um zu erfahren, auf welch hohem Niveau hier diskutiert wird: Jenseits der Pauschal-Rhetorik von Pazifisten und Bellizisten, jenseits von Manichäismus, aber auch von bequemer Äquidistanz.(...)
"Wie billig", grummelt einer, als kurz vor dem Verstummen John Lennons "Give Peace a Chance" aus dem Lautsprecher scheppert. Zwei junge Soldaten aber halten sich just in diesem Moment bei den Händen, auf ihren Rücken die Waffen, die ihrer Geste etwas sehr Ernsthaftes geben. Und plötzlich fern, so fern die Delirien eines Henning Mankell und seiner Jünger.
Hervorhebung von mir.
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