Nach den langweiligen Industriehippies treffe ich in der Hauptstadt des Regenlandes endlich interessanteste, vernünftige Menschen: Patience, Griffin und Noah aus Kalifornien. Sie machen eine Tour durch Europa und lieben es, unter freiem Himmel zu schlafen. Sie fallen mir schon in einem Pub auf, wo sie eines dieser nicht sonderlich appetitlich aussehenden einheimischen Gerichte essen. Draussen auf der Strasse treffe ich sie wieder und muss sie einfach fragen, wieso sie sich so etwas antun können. Sie meinen, sie haben nur eine richtige Mahlzeit am Tag und brauchen dann etwas Schweres, um sich zu erden. Das kann ich akzeptieren.
Wenn es nach mir ginge, würde Patience (vorne knieend) von mir den World Style Award bekommen, und nicht Langweiler wie diese hier (by the way: I didn't know that the World Style Award already exists, this expression happened to come in my mind, I googled it and it existed...and all winners were so common and boring....). Pastience ist im Gesicht taetowiert, hat seine Ohrlaeppchen durchstochen und beschwert, so dass sie sich nach unten verlaengern, wie man es von gewissen afrikanischen Staemmen kennt, eine seltsame Muetze auf dem Kopf sowie eine Pfeife im Mund, exakt von der Art, wie Sherlock Holmes sie permanent benutzte. Die Pfeife sei auch eine Reminiszenz an ihn, erwaehnt Patience im Laufe eines der interessantesten Gespraeche, die ich seit langer Zeit gefuehrt habe.
Normalerweise hat Patience auf seinen Reisen einen Blackberry dabei, um mit der Welt kommunizieren zu koennen. Jedoch dieses Mal hat er ihn zu Hause gelassen, da er voellig unabhaengig sein moechte.
Die 3 Herrschaften machen Musik mit teilweise mittelalterlichen Instrumenten. Wahrend ihrer Reise sind sie dabei, ein neues Programm zu kreieren. Patience hat bisher mit einem Freund als The Wickermen zusammen gespielt.
THE WICKER MEN create earthen music that speaks from deep within. With
instruments from many cultures, they blend their voices, to paint a
sound all their own. With influences of Druid imagery, folk
storytelling, rhythm of rock, and the passion of the gypsies, their
dynamic music will both make you dance and soothe your soul with
lullabies.
~Patience Yanderling, from Los Angeles, California, is a
singer songwriter that plays a double necked six and twelve stringed
acoustic guitar. His lyrics and vocal style range from haunting depths,
like that of the Gyuto Monks, to epic ballads that whisk you away to
another time.
~Hojji Firemaker, from Nevada City,
California, is a multi percussionist that plays the djembe and a unique
angelic sounding ‘bell harp,’ of his own creation. His style ranges
from fluttering harmonic tickles to intense primal power.
aus ihrer Website
Der Name The Wickermen ist eine Reminiszenz an The Wicker Man, einen grossartigen Film aus den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts.
Ein britischer Polizist erhält einen Brief, dessen Schreiberin ihn
bittet, nach einem verschwundenen Mädchen auf einer Hebriden-Insel (vor
Schottland) zu suchen. Der Polizist (Edward Woodward), streng gläubig,
aufrecht und gerade heraus, macht sich auf den Weg und trifft auf der
Insel auf eine verschworene Bevölkerung, die ihn sogleich ablehnt (die
Musik geht aus, wenn er einen Pub betrifft) und über kurz oder lang
erfährt er, dass die Einwohner der Insel einem heidnischen
Fruchtbarkeitskult angehören (die christliche Kirche ist längst
zerfallen), dessen Anführer ein gewisser Lord Summerisle (Christopher
Lee) ist. Nicht nur, dass die Bevölkerung sich teilweise in Orgien
ergeht, die das Weltbild des christlichen Polizisten gehörig ins Wanken
bringen, die Situation wird für ihn auch persönlich immer bedrohlicher..
Was für ein Film. Heidnische Kulte, eine hervorragend beschworene
Atmosphäre ständiger Bedrohung, ein unverbrauchter Schauplatz,
exzellenter Darsteller (Christopher Lee ist in Rüschen, häufig singend
und blendend aufgelegt schlicht ein Gedicht) ? und ständig britische
Volkslieder, die bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit
angestimmt werden und teilweise überraschend unziemlich-zotige Texte
aufweisen.
Erstaunlicherweise habe ich diesen interessanten Film noch nicht gesehen, was ich jedoch schleunigst nachholen werde.
Spaeter treffe ich die 3 Herrschaften noch einmal zufaellig in einer der vielen Gassen der schoenen, alten Hauptstadt wieder. Spaetestens jetzt ist es an der Zeit, gegenseitig Fotos zu machen. Noah (oder Griffin, ich weiss es nicht mehr so genau) holt seine CANON EOS 5D aus dem Rucksack und ich meine bscheidene Canon EOS 450D aus der Umhaengetasche.
Currently playing in the background: The Wickermen - Goatzen Hails The Goddess