Kuehlschrankmagnete sind das naechste grosse Ding, sagt mein Tischnachbar hier im Cafe Woyton in Duesseldorf mit Blick auf ein Betonmonument der 60er Jahre des letzten Jahrhunderts. Ich habe gerade telefonisch einen Container aus Ceylon geordert. 10 Mio. Stueck. Riesen Gewinnspanne. Tja, die Menge machts... Dann stellt er sich als Klaus Paulchen vor. Trotz seines ziemlich deutsch klingenden Namens sieht er sehr suedlaendisch aus. Schwarze Haare, schwarzer Schnaeuzer. Dazu seltsam geschmacklose Kleidung. Aber man soll einen Menschen ja nicht nach seinem Aeusseren beurteilen...
Kurz zuvor auf dem Weg zum Cafe spricht mich in der Altstadt ein junges Maedchen an. Sind Sie schon 20 Jahre alt oder darueber? Ob dieser Frage muss ich sehr lachen, obwohl mir schon seit einiger Zeit nicht mehr danach zumute ist (ausser nach ein paar Drinks). Ich glaube schon, antworte ich, noch immer lachend. Sie fragt weiter: Rauchen Sie vielleicht? Haben Sie eine Zigarette fuer mich? Nein, ich rauche nicht, tut mir leid, antworte ich. Das junge Maedchen hat sich einen dunkelbraunen Schal so vollkommen um den Kopf gewickelt, dass absolut nichts von ihrem Gesicht zu sehen ist. Sie hat noch nicht einmal Sehschlitze fuer die Augen frei gelassen. Ein weiteres junges Maedchen, unverhuellt, filmt die Szene mit ihrem Handy. Als ich schon im Weggehen begriffen bin, erklaert das verhuellte Maedchen noch: Ich muss mich verstecken, da ich in Amerika aus dem Gefaengnis ausgebrochen bin und gesucht werde. Ich antworte, ja das merkt man, Sie sprechen ja auch Englisch. Sie antwortet: Oh...Aehhh...sure, english...good bye... Ich sage auch Good Bye und freue mich ueber das kleine Erlebnis.
Hinweis zum Schluss: Eines der beiden oben beschriebenen Erlebnisse entspricht nicht der Wahrheit. Wer die Wahrheit herausfindet, darf sie behalten - und bekommt von mir ein Getraenk seiner Wahl im Cafe Woyton in Duesseldorf mit Blick auf ein Betonmonument der 60er Jahre des letzten Jahrhunderts spendiert. Also, bitte kommentieren...
Currently playing in the background: Rudi Schuricke - Florentinische Naechte
Florentinische Nächte,
ihr bleibt mir im Gedächtnis
als das große Vermächtnis (or: "...als das schöne Vermächtnis...")
einer Reise ins Glück.
Ein poetischer Tango,
den ein Mädel gesungen,
ist mir damals erklungen
als die schönste Musik.
Und ich frug, wer sie ist: (or: "...und ich frug, wie sie hieß..."
Rafaela hieß sie;
und sie hat mich geküßt, (or: "...und ich hab' sie geküßt...)
ich vergesse sie nie.
Florentinische Nächte,
du Italia bella, (or: "... o Italia bella ...)
und auch du, Rafaela,
komm' noch einmal zurück! (or: "... komm' doch einmal ..."
Ich seh' im Geist die Schenke vor mir,
hör' den Gesang bei offener Tür,
und trete ein und du singst tief dich in mein Herz hinein.
Ich küss' im Geist dein nachtschwarzes Haar,
und deiner Augen trauriges Paar,
und durch die Adern strömt mein Blut
wie schwerer roter Wein.
Florentinische Nächte,
ihr bleibt mir im Gedächtnis
als das große Vermächtnis einer Reise ins Glück.
Ein poetischer Tango,
den ein Mädel gesungen,
ist mir damals erklungen
als die schönste Musik.
Und ich frug wer sie ist:
Rafaela hieß sie
und sie hat mich geküßt,
ich vergesse sie nie
Florentinische Nächte,
du Italia bella,
und auch du Rafaela
komm' noch einmal zurück!
O komm' zurück!
O komm' zurück!