MA KULTURA

Gekehlt, genutet, gefedert...

Es ist nicht zu fassen! Ich habe ja schon viel gehört über die Kompliziert-, um nicht zu sagen Borniertheit der Zolleinfuhrbestimmungen und -sätze. Was ich jedoch auf der Webseite der Steuer- und Zollunion erlebe, schlägt dem Fass die Krone ins Gesicht (oder so ähnlich...). Dabei ist noch nicht einmal das Schlimmste, dass es insgesamt mindestens 536 Mio. unterschiedliche Warengruppen gibt, davon allein Im Bereich Holz mindestens 55.000 Rubriken wie z.B.:
Holz, in der Längsrichtung gesägt oder gesäumt, gemessert oder geschält, auch gehobelt, geschliffen oder an den Enden verbunden, mit einer Dicke von mehr als 6 mm
Davon gibt es natürlich wieder tausende Unterrubriken. Eine davon heisst:
von den in der Unterpositions-1 zu diesem Kapitel genannten tropischen Hölzern (Ich verstehe nur Bahnhof...)
Und weiter geht's:
Holz (einschließlich Stäbe und Friese für Parkett, nicht zusammengesetzt), entlang einer oder mehrerer Kanten, Enden oder Flächen profiliert (gekehlt, genutet, gefedert, gefalzt, abgeschrägt, gefriest, gerundet oder in ähnlicher Weise bearbeitet), auch gehobelt, geschliffen oder an den Enden verbunden
Nächste Rubrik:
Spanplatten, "oriented strand board"-Platten (OSB) und ähnliche Platten (z. B. "waferboard"-Platten) aus Holz oder anderen holzigen Stoffen, auch mit Harz oder anderen organischen Bindemitteln hergestellt
Und weiter:
Bautischler- und Zimmermannsarbeiten, einschließlich Verbundplatten mit Hohlraum-Mittellagen, zusammengesetzte Fußbodenplatten, Schindeln ("shingles" und "shakes"), aus Holz
Und immer weiter:
Holzwaren zur Verwendung bei Tisch oder in der Küche
Ich glaube, ich kann nicht mehr aufhören...:
Fässer, Tröge, Bottiche, Kübel und andere Böttcherwaren und Teile davon, aus Holz, einschließlich Fassstäbe
- Kisten, Kistchen, Verschläge, Trommeln und ähnliche Verpackungsmittel; Kabeltrommeln

Es gibt tausende von Unterunterrubriken, die Sonstige heissen, von denen wieder hunderte Sonstiges heissen, die wieder in weitere Unterrubriken aufgeteilt sind. Und immer wieder kommt Sonstiges und es hört niemals auf... Ein bodenloser Horror! Dagegen sind die Filme von Dario Argento Traumschiff light. 

Und, wie gesagt, das ist noch nicht einmal das Schlimmste! Die Darstellung der Webseite stammt nämlich aus der Steinzeit der Computer und der Datenbankprogrammierung. Wenn man den Zollsatz für ein bestimmtes Produkt sucht, muss man sich doch tatsächlich total unübersichtlich durch alle Menüs und Rubriken von oben nach unten durchklicken. Es gibt keinerlei Suchfunktion, in der man durch Eingabe einer Warenart oder eines Oberbegriffs die angezeigten Rubriken einschränken kann! Alle Holzprodukte z.B., die ich mir angeschaut habe, haben aus den USA einen Zollsatz von 0%. Man muss sich jedoch trotzdem bis auf die unterste Ebene durchklicken (die man sowieso nie erreicht...) um den benötigten sogenannten TARIC-Code angezeigt zu bekommen.
Das von mir gesuchte Produkt (ausserhalb des Bereiches Holz) habe ich übrigens nicht gefunden, auch nicht ansatzweise...

Das war jetzt nur der winzige Bereich, der irgendwie mit Holz zu tun hat. Es gibt also unzählige Menschen, die sich die über 500 Mio. Warengruppen ausdenken, verwalten, organisieren und in das benutzte Steinzeittool eingeben...!!!
Was sind das für Menschen, die so etwas den ganzen Tag tun?!
Hören die nach Feierabend als Ausgleich pemanent Butthole Surfers oder Throbbing Gristle in höchster Lautstärke? Schauen die sich ausschliesslich David Lynch-Filme in einer Endlosschleife an? (Das Möbiusband par Excellence...) Dröhnen die sich permanent mit Schnaps und anderen Drogen zu? Oder merken die überhaupt nichts mehr und das Denken ihres Arbeitsalltags geht nahtlos in das Denken ihrer Freizeit über? Ich wage mir nicht die Freizeitaktivitäten und zwischenmenschlichen Interaktionen dieser bedauernswerten Kreaturen vorzustellen... Brrrr.

Ich stelle mir gerade vor, TARIC sei ein mythisches Fabelwesen ähnlich LOPLOP und geistert durch die Untiefen des WWW, ununterbrochen surreale Texte aus dem Speicherbewusstsein der gesamten Menschheit wie die oben beschriebenen ausspuckend...

Gerade stelle ich fest, dass die gesamte Zeit, während ich diesen Eintrag schreibe, im Hintergrund ununterbrochen in einer Endlosschleife God is God von Laibach auf meinem IPOD läuft (Möbiusband...?). Passt wie die Faust aufs Auge...

You shall see Hell clear in the sky
You shall see darkness
You shall see good and evil
You shall see city walls crumble and towers fall

God is God
God is God
God

You shall see the Lord of Life and Death
You shall see Heaven in Hell
You shall be blinded by light
You shall see darkness

God is God
God is God
God

You shall see the walls crumble
Walls built of pain
And above the cries of man
Hear one voice saying:

I am Alfa and Omega
The begining and the end
I am the first and
I am the last

God is God
God is God
God

You shall see Hell
You shall see evil
You shall see darkness
You shall see sorrow
You shall see Death
You shall see God

via Sing365

P.S.: Zuerst wollte ich diesen Eintrag unter der Rubrik Borniertheit einstellen, im Laufe des Schreibens wandelte sie sich langsam und unmerklich, jedoch kontinuierlich und stetig, in Surrealismus im Alltag. Danke TARIC...

Wal Art

Wal-Museum in Prescott, Arizona bei Nacht

Ein ganz wichtiges Stil-Element, das einem beim Betrachten der Malereien auffällt, ist das "eckige Oval" oder die "runde Ecke", die zum Beispiel bei der Darstellung der Wal-Augen eine große Rolle spielt. Man benützt für diese Form den Begriff "Ovoid". Andere häufig vorkommenden Formen sind das "U" und das "S". In der U-Form gestaltet der Künstler zum Beispiel die Ohren eines Bären, um damit zu verdeutlichen, dass es sich bei dem dargestellten Wesen nicht um einen Menschen, sondern um ein Tier handelt. Manchmal werden in diese "Us" auch noch kleinere "Ovoids" gemalt. Vogelfedern - beim Donnervogel, Raben oder Adler verwendet - "wachsen" alle aus einer U-Form. Die Flügel sind oft mit einem kunstvoll verzierten "Ovoid" ausgemalt.

 

Der Stamm der Tsimshian teilt die Wale in verschiedene Klans ein und präsentiert diese in verschiedenen "Designs". So zieht sich bei den Wal-Mitgliedern des Adler-Klans ein weißer Streifen über die Mitte ihrer Rückenflosse. Der Wolf-Klan zeichnet sich durch eine riesige Rückenflosse aus, die an einen Wolfsschwanz erinnert. Die Finne der Mitglieder des Raben-Klans erinnert an einen Schnabel.

Aus einem Artikel der Meeresakrobaten über die Kunst der Nordwestküsten-Indianer Kandas.

Für Ahab-Fans gibt's übrigens den Whalefinder, den man dann auf seinen Ausflügen auf den Dampfern von Rhein, Mosel und Elbe immer dabei haben sollte.
Es gibt Produkte, bei deren Neuerscheinen man sich wundert, dass diese nicht schon lange auf dem Markt sind. Der Whalefinder gehört dazu.

Currently playing in the background: The Walflower Complextion - Tell Me

Hippies Use Side Door

... bei Pappy and Harriet's Pioneertown Palace in Pioneertown, CA

Currently playing in the foreground: Primal Scream - Kill All Hippies

TimeBeat

Bei Timebeat kann man in ansprechender Form beobachten, wie die Zeit vergeht. Obwohl Zeit an sich ja gar nicht existiert.

(...)
Denn immer mehr Physiker und Philosophen kommen zu dem Schluss, dass es die Zeit objektiv überhaupt nicht gibt. „Das zu erkennen, ist vielleicht die größte intellektuelle Herausforderung, mit der die Menschheit jemals konfrontiert wurde“, sagt der Philosoph und Physiker Vesselin Petkov von der Concordia University im kanadischen Montreal.
(...)
Die Zeit war für Isaac Newton absolut – überall im Universum konnte man sich Uhren aufgestellt denken, die für beliebige Beobachter synchron laufen, der Zeitpunkt eines „Jetzt“ sollte universell sein. Albert Einstein hingegen erkannte, dass die Zeit untrennbar mit dem Raum verbunden ist, bei hohen Geschwindigkeiten und die Raumzeit krümmenden Schwerefeldern gedehnt erscheint und für unterschiedliche Beobachter verschieden ist.

(...)
Der Wissenschaftstheoretiker Yuri Balashov von der University of Georgia formuliert es noch schärfer: „Jeder, der die Relativitätstheorie ernst nimmt, kann den Präsentismus nicht ernst nehmen.“ Der Grund: Im Gegensatz zur Annahme der Physik vor Einstein gibt es in der Relativitätstheorie keine universelle Gleichzeitigkeit. Zuvor konnte man sich gleichsam an jedem beliebigen Punkt im Universum Uhren vorstellen, die exakt synchronisiert laufen. Doch so „tickt“ die Natur nicht, wie Einstein entdeckt hat. Vielmehr hängt die Zeit vom Bezugssystem ab. Je schneller sich eine Uhr bewegt oder je stärker das Gravitationsfeld ist, in dem sie sich befindet, desto langsamer geht sie. Bei Lichtgeschwindigkeit oder am Rand eines Schwarzen Lochs vergeht quasi überhaupt keine Zeit.
(...)
EineKonsequenz der Relativitätstheorie hat der Physiker Roger Penrose von der University of Oxford mit folgendem paradoxen Gedankenexperiment veranschaulicht: Zwei Menschen, die sich auf der Straße begegnen, können – wenn sich ihre Geschwindigkeiten extrem unterscheiden – völlig verschiedene „Gegenwarten“ besitzen. Der eine, der sich in Richtung Andromedanebel bewegt, lebt zum Beispiel in einer Zeit, in der dort über eine Invasion beraten wird. Und der andere, obwohl er gerade am selben Ort ist, lebt dagegen in einer Zeit, in der sich die feindlichen Raumschiffe bereits auf den Weg gemacht haben.
(...)
„Die Tendenz ist eine radikale. Von Stund’ an sollen Raum für sich und Zeit für sich völlig zu Schatten herabsinken, und nur noch eine Art Union der beiden soll Selbstständigkeit bewahren.“ 

Weyl definierte unser Bewusstsein implizit als etwas, das sich entlang der Weltlinien des Körpers bewegt – der „Zeitfluss“wäre also abhängig vom Bewusstsein. Das ist entweder eine widersprüchliche Behauptung oder bedeutet, dass das Bewusstsein vielleicht überhaupt keine physikalische Wirklichkeit besitzt.
(...)
Ashtekars Kollege Carlo Rovelli, Physik-Professor an der Universität Marseille, hält die Zeit ebenfalls für ein Truggebilde: „Auch wenn ich es nicht beweisen kann, bin ich überzeugt, dass Zeit nicht existiert. Ich glaube, dass es eine Möglichkeit gibt, das Funktionieren der Natur zu beschreiben, ohne die Begriffe Zeit und Raum zu benutzen. ,Raum‘ und ,Zeit‘ werden nur innerhalb gewisser Näherungen sinnvoll bleiben – so wie der Begriff ,Wasseroberfläche‘ seine Bedeutung verliert, wenn wir auf die Atome des Wassers im Detail schauen: Sieht man genau genug hin, gibt es so etwas wie eine Wasseroberfläche gar nicht.“ Ganz ähnlich verhält es sich mit Zeit und Raum: „Es sind nur makroskopische Näherungen – Illusionen, die unser Bewusstsein geschaffen hat...“

Alle Zitate aus dem Focus Artikel 'Zeit ist nur eine Illusion' - Hervorhebung von mir

Currently playing in the background: Electric Prunes - Get Me To The World On Time

In Jerusalem

Meine Blogroll ist zugegebenermassen noch ziemlich klein. Das liegt nicht daran, dass es aus meiner Sicht nicht so viele interessante Blogs gibt, sondern eher an meiner Faulheit - oder daran, dass ich immer so beschäftigt bin, je nach Sichtweise. Heute musste ich jedoch einfach das Blog Dieses Jahr in Jerusalem hinzufügen. Der Journalist Ingo Way hält sich seit dem 5.10. für ein Jahr in Jerusalem auf und beschreibt seine Eindrücke und Erfahrungen so, wie ich es mag: der Alltag und das Lebensgefühl der Menschen dort wird nahezu greifbar und auch historische Informationen kommen nicht zu kurz. Das Ganze garniert mit schönen Bildern, die seine Schilderungen optimal illustrieren und ergänzen. Wären meine nächsten Urlaube nicht für mein Traumland reserviert, würde ich wahrscheinlich einmal in dieses - so muss es einfach sein - wunderbare Israel reisen. Nicht zuletzt aus Solidarität mit dieser vielfach zu Unrecht gescholtenen einzigen über Jahrzehnte gewachsenen, freiheitlichen Demokratie im Nahen Osten.

Und hier noch ein wenig wunderschöne Klezmer Musik aus Jerusalem:

Tantric Porno

bardo pond tantric porno usa music video from the song tantric porno of the band personal images of my road trip on texas
schreibt marigui3 auf YouTube zu diesem schönen Video

Pedophile Beards

> JonLaJoie

Life's like finding a dinosaur - it's pretty hard

The Devil's on the Run

... let's have some fun...

Irgendwie mag ich inzwischen Musiker mit Hüten und Bärten. Vielleicht weil sich mein Aussehen immer mehr Künstlern wie z.B. Josh T. Pearson angleicht, von dem ich bis vor ein paar Minuten noch nie etwas gehört habe. Hier performed er in Phoenix, AZ, wo ich vor einer Woche noch gewesen bin. Das ist meine Welt...

 

Ein guter Freund...

...gestern Abend auf einer kleinen Feier nach dem 35. Glas Wein (oder so...)

Used Car Salesman Wig

Erinnerungen...

Phoenix, AZ, am Tag vor meinem Rückflug nach Deutschland in einem Store voller Halloweenmasken und -kostüme:

Am besten gefielen mir jedoch die Perücken. Mein Favorit ist die Used Car Salesman Wig.

Currently playing in the background: Naked Elf - In the Domain of the Dread Dormammu

Kiss With A Fist

Kiss with a fist - is better than none...

Soeben Florence and the Machine bei NME TV gesehen (nicht im Netz, sondern im wirklichen TV) ... gut gefunden ... zwischen all dem sonstigen 08/15-Alternative-Rock-Geschrammel mit dünnen Stimmchen und immergleichen Melodien und immergleichem Aussehen ... in mein Blog gestellt ... dann schlafen gegangen...

Sixtus vs. Lobo

Gerade eben habe ich durch Zufall dieses Juwel eines Podcasts auf der Webseite von 3SAT Neues entdeckt und kam nicht umhin, der verantwortlichen Redaktion eine begeisterte E-Mail zu schreiben:
...
Endlich einmal ein Format, das sich durch seine eigene Produktionsart sowie seinen in dieser Form selten anzutreffenden Wortwitz wohltuend von der allgemeinen Mittelmässigkeit in der Medienlandschaft abhebt.
...

> Video starten

American Love

American Love - Like Coke In Green Glass Bottles

Es ist eine fremde und seltsame Welt...

Ich bin wieder in Deutschland. Und - es ist eine fremde und seltsame Welt. Nach knapp drei Wochen in meinem SUV mit Blick auf den Sternenhimmel oder den Mond muss ich jetzt das erste Mal wieder in einem Bett und eingezwängt mit Mauern um mich herum schlafen. Ich vermisse meinen Toyota 4Runner, der zu meinem gemütlichen zu Hause geworden ist, in dem ich mich immer wohl gefühlt und jede Nacht gut geschlafen habe. Ich habe keinerlei Komfort vermisst. Morgen früh werde ich in meinen A3 steigen, in Richtung Büro fahren und denken, was ist das alles so klein und eng hier - der Wagen, die Strassen, die Natur.
Eben habe ich einen Realitätscheck gemacht. Da ich Hunger hatte und natürlich nichts zu Essen im Kühlschrank zu finden war, bin ich hinaus in diese fremde und seltsame Welt gegangen. Und dann auch noch ins hippe Hafenviertel Düsseldorfs, in dessen unmittelbarer Nähe ich wohne. Es hat jedoch alles funktioniert.
Eine Currywurst, pikant, mit Pommes bitte. Und ein Mineralwasser. Vielen Dank. Hat es geschmeckt? Ja, vielen Dank. Tschööö.
Nach dem Essen habe ich meine Euro aus meiner Geldbörse genommen und auf den Tisch gelegt. In den USA jedoch hat man seine Dollar lose oder eingerollt, mit einem Gummi oder einer Klammer zusammen gehalten, in der Hosentasche. Das ist mir schon in Fleich und Blut übergegangen und viel sympathischer. Zu Euro passt es jedoch einfach nicht. In irgendeinem amerikanischen Mafiafilm gibt es eine schöne Szene. Da zeigt der ältere, erfahrene Mafiosi seinem jungen Zögling, wie man die Dollar zusammenrollt - die grossen Scheine aussen und die kleineren innen - und in die Tasche steckt.
In den USA sollte man übrigens einkalkulieren, in Restaurants immer mindestens 20 % des Rechnungsbetrages als Trinkgeld für die Bedienung auf dem Tisch liegen zu lassen. Das ist dort so üblich und die Preise der Speisen und Gehälter der Angestellten sind dementsprechend ausgerichtet. 

Wirklich neues erscheint dann 1987 mit „Es Ist Eine Fremde Und Seltsame Welt“. Der Titel stammte aus dem Film Blue Velvet des Kult-Regisseurs David Lynch.
Quelle

Currently playing in the background: Traffic - Paper Sun

In the Mausoleum

Beim Zwischenstopp auf dem Flughafen von Atlanta, GA während meines Rückfluges nach Deutschland werden in einer Sondersendung bei CNN nacheinander Ausschnitte aus Reden der Bewerber für das Amt des Präsidenten sowie ihrer Stellvertreter gezeigt. Zum ersten Mal sehe ich längere Redeausschnitte aller 4 Kandidaten im Vergleich direkt hintereinander. Einmal abgesehen von den Inhalten, einfach auf Grund der Art, wie sie reden und der Körpersprache, sind mir McCain und Palin am sympathischsten. Biden ist ein Zyniker und Obama hat für mich eine gewisse demagogische Ader. Interessante Gedanken zum amerikanischen Wahlkampf sowie zu den Kandidaten sind übrigens beim Egyptian Sandmonkey zu finden.

Kunst auf dem Flughafen von Atlanta:

 




Currently playing in the background: Beirut - In the Mausoleum

Truck Wash

Meinen - vorerst - letzten Abend in den USA verbringe ich auf einem Travel Center in der Nähe von Phoenix, AZ. Hier sehe ich zum ersten Mal einen Truck Wash. Die grossenTrucks in den USA sind immer bltzblank herausgeputzt und oft mit vielen Lichtern rund um den Wagen verziert.
Ich dusche mich noch einmal für den Rückflug und setze mich noch etwas in den Aufenthaltsraum, in dem die Trucker sitzen, essen, trinken und TV schauen.
Im Auto übernachten darf man hier jedoch nicht. Ein netter Polizist erklärt mir, hier in der Nähe der Großstadt würden zu viele Wagen gestohlen. Ich könne jedoch auf einem WALMART Parkplatz einige Meilen weiter schlafen, was ich dann auch tue. Dort fährt die ganze Nacht über ein Security-Fahrzeug über den Riesenparkplatz und beschützt die Parkenden und Schlafenden.

Currently playing in the background: Lynyrd Skynyrd - Truck Drivin' Man

Die kleinen Dinge

Inzwischen bin ich wieder in Phoenix, AZ. Morgen früh geht leider schon das Flugzeug nach Düsseldorf.
Es ist seltsam, wieder in einer grossen Stadt zu sein. Die Menschen sehen so anders aus. Wie geleckt. In Kostümen und Businessanzügen. Aber sie sind trotzdem genauso nett und hilfsbereit. Und Phoenix ist auch schön. Viele Palmen sowie Kakteen, vertrocknete sowie blühende. Am Stadtrand gibt es schöne Siedlungen mit schönen Gärten. Überall stehen Anwesen zum Verkauf. Tja, die Immobilienkrise... Jetzt ist es natürlich günstig, zu kaufen oder zu investieren. Jemand meinte, in einem Jahr werde es wieder aufwärts gehen.

Phoenix ist mit der heisseste Ort in Arizona. Z.Zt. sind es noch 35 Grad. Es ist jedoch eine angenehme, trockenen Hitze. Im Sommer kommen noch einmal bis zu 10 Grad hinzu.

Ich habe sofort wieder ein nettes Café mit Free WiFi gefunden, das zu meinem Stammcafé werden könnte.

Woran denkt man zum Abschluss? An die kleinen Dinge. An die alte Dame mit verwittertem Gesicht, die auf dem Parkplatz von WALMART an mein Autofenster kommt. Ich habe wie ein Pubertierender das Radio auf volle Lautstärke gedreht (es läuft gerade Doors - Light my Fire) und denke, sie will sich beschweren. Sie hat strahlt mich jedoch total an und meint: 'That's my favourite song.'  Beim Verlassen des Parkplatzes winkt mir der ältere Herr, der die Einkaufswagen zusammenschiebt, freundlich zum Abschied zu. Das werde ich in Deutschland vermissen...

Currently playing in the background: Doors - Roadhouse Blues

Iwo Jima in Arizona

Raising the Flag on Iwo Jima wurde zu einem der bekanntesten Fotos des Zweiten Weltkrieges und brachte Joe Rosenthal 1945 den Pulitzer-Preis ein. Das Foto ist eine der am häufigsten reproduzierten Aufnahmen weltweit und diente zahlreichen offiziellen und inoffiziellen Nachbildungen als Vorbild, die teilweise Überlebensgröße erreichen.
Aus Wikipedia

Ohne die Navajo Code Talkers wäre der Krieg im Pazifik übrigens höchstwahrscheinlich nicht von den Amerikanern gewonnen worden.

Navajo Code Talkers At Iwo Jima, Major Howard Connor, 5th Marine Division signal officer, declared, "Were it not for the Navajos, the Marines would never have taken Iwo Jima." Connor had six Navajo code talkers working around the clock during the first two days of the battle. Those six sent and received over 800 messages, all without error.
In May 1942, the first 29 Navajo recruits attended boot camp. Then, at Camp Pendleton , Oceanside , California , this first group created the Navajo code. They developed a dictionary and numerous words for military terms. The dictionary and all code words had to be memorized during training. Navajos could encode, transmit, and decode a three-line English message in 20 seconds. Machines of the time required 30 minutes to perform the same job. Approximately 400 Navajos were trained as code talkers.
Guadalcanal, Tarawa, Peleliu, Iwo Jima : the Navajo code talkers took part in every assault the U.S. Marines conducted in the Pacific from 1942 to 1945. They served in all six Marine divisions, Marine Raider battalions and Marine parachute units, transmitting messages by telephone and radio in their native language -- a code that the Japanese never broke. Long unrecognized because of the continued value of their language as a security classified code, the Navajo code talkers of World War II were honored for their contributions to defense on Sept. 17, 1992, at the Pentagon, Washington, D.C.
Excerpts taken from a Fact Sheet prepared by the Navy & Marine Corps WWII Commemorative Committee
Aus Navajo.org

Weitere Informationen zur interessanten Geschichte der Navajo Code Talkers

Currently playing in the background: Maria Maldaur - Soul of a Man

Abseits des Highways 89A

Abseits des Highways 89A habe ich es mir im hinten in meinem SUV gemütlich gemacht und - wieder einmal - dem Sonnenuntergang zugeschaut. Es ist schon dunkel und ich geniesse das Zirpen der Grillen. Ein einsamer PickUp kommt die staubige Piste entlang und hält neben mir. Jemand fragt: Everything ok? Ich antworte: Natürlich - ich habe mir eben den Sonnenuntergang angeschaut. Im Wagen sitzen 3 Personen: Dave, ein Typ mit der Statur und dem Aussehen eines mitten im Leben stehenden Menschen, der mit der Arbeit seiner Hände seinen Lebensunterhalt verdient, Adam, ein junger Mann mit indianischen Gesichtszügen und einem langen, schwarzen, geflochtenen Zopf sowie ein südamerikanisch aussehender Typ, dessen Namen ich nicht behalten habe. Dave mampft die ganze Zeit ununterbrochen Chips und meint entschuldigend, sie hätten 4 Tage lang gefastet und kämen gerade von einer Earth Healing Ceremony. 50 Personen hätten daran teilgenommen und fast die ganze Zeit unter Anleitung eines Medizinmannes des Stammes der Yavasapai rituelle Tänze aufgeführt. Dave erzählt über die Ziele der Earth Works for Humanity, die regelmässig Zeremonien und Gebete in verschiedenen Gebieten der USA durchführen. Manchmal wären auch buddhistische Mönche an den Zeremonien beteiligt. Er ist eine richtige Plaudertasche und erzählt, dass er zu einer Zeit, als die Computer noch ganze Räume füllten und kaum etwas konnten ausser ein paar Formulare drucken, im Finanzbusiness gerabeitet hat und jeden Tag mit Krawatte zur Arbeit erschien. Er habe sich gut mit dem für den Computer zuständigen Kollegen verstanden und oft mit ihm zusammen getrunken. Jetzt würde er seinen Lebensunterhalt im Baugewerbe verdienen (so weit ich das richtig verstanden habe). Es sei in Texas aufgewachsen und lebe jetzt in San Diego, CA, der schönsten Stadt mit dem besten Klima der Welt.
Obwohl sie sich auch mit spirituellen Energien beschäftigen, haben diese 3 Zeitgenossen - im Gegensatz zu den Luschis der  Future Studios sowie der esoterisch angehauchten Psychologin - die Ausstrahlung von erdverbunden gebliebenen Menschen, mit denen man gut ein Bier oder einen Tee trinken und interessante Gespräche über Gott und die Welt führen kann. 

Currently playing in the background: Dan Zanes and Friends (with Donald Saaf) - Country Life

Obama vs. Mc Cain

Diese Plakate - wie hier in Prescott - sieht man in Arizona des öfteren, einen Hinweis auf Obama habe ich noch nicht entdecken können.

Eigentlich wollte ich mir das gestrige, letzte TV Duell Obama - McCain zusammen mit Anhängern der einen oder anderen Partei anschauen - leider ist mir jedoch ein wichtiger Termin dazwischengekommen. Bei den hier gehörten Meinungen kristallisiert sich jedoch folgende Eischätzung heraus, der auch ich mich inzwischen immer mehr annähere: Durch die Nominierung der unerfahrenen Palin sowie auf Grund der Finanzkrise wird Obama die Wahlen gewinnen.

Die Tageszeitung The Arizona Republic hat das Duell in den regionalen Hauptquartieren der Republikaner sowie Demokraten in Phoenix, AZ beobachtet. Demnach bejubelten die Republikaner folgenden Satz McCains am meisten: 'Senator Obama, I am not President Bush'. Was immer man daraus schliessen mag.

Currently playing in the background: Dan Zanes and Friends (with Nick Cave) - Sweet Rosyanne