Reinhard Mohr knöpft sich bei SPON - mit schönen blumigen Metaphern - die 'LINKE' und ihre ewiggestrigen Anhänger vor und spricht mir dabei voll aus der Seele:
Aufwärmen, umrühren, fertig: Oskar Lafontaine und die vermeintlich neue, schicke Linke sind genau wie Nescafé, findet Reinhard Mohr.
Sie wollen Ideen von gestern aufkochen, um Politik für morgen zu machen
- und leiden doch nur daran, den Schock des Mauerfalls nie verwunden zu
haben.
(...)
Mit der tragischen – und blutigen – Jahrhunderterfahrung des Scheiterns
aller sozialistisch-kommunistischen Klein- und Großversuche setzt sich
diese ergraute Mitmachbewegung – pro bono contra malum – natürlich erst
gar nicht auseinander, und nicht zufällig gehören Lügen, Halbwahrheiten
und Geschichtsklitterung zum unverzichtbaren Arsenal seiner Propaganda.
Dabei ist das geistige Oberhaupt der Bewegung, Oskar Lafontaine, weder
ein Bonsai-Hitler noch ein petit Le Pen, wie Altkanzler Helmut Schmidt jüngst nahelegte – er verfügt ganz einfach über viel demagogische Begabung.
(...)
So wurde aus der einstigen Utopie einer anderen Gesellschaft, wie immer
man sie sich vorstellte, ein diffuser Phantomschmerz, ein Ressentiment.
Es ist dieses nagende Verlustgefühl, das gefühlte schwarze Loch einer
vergangenen Zukunftshoffnung, jenes politisch-ideologische Sinndefizit
einer Generation, an das Oskar Lafontaines "Linke" in West und Ost
derzeit so erfolgreich appelliert – dies- und jenseits aller
unmittelbar materiellen Glücksversprechungen.
(...)
Kurz: Diese "Linke", eine Mixtur aus ehemaligen Mitgliedern der
DDR-Staatspartei SED, enttäuschten Sozialdemokraten und
Gewerkschaftern, nicht zuletzt versprengten Mitgliedern der DKP,
Trotzkisten und anderen Restbeständen der alten Westlinken, ist
zutiefst sozialkonservativ, ja reaktionär.
Treffer, versenkt!!!
Currently playing in the background: Black Angels - The Return
[New Psychedelic Rock, wie er sein soll - da kann den Black Angels in meinen Augen z.Zt. keiner das Wasser reichen]
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