Nach den Ökospinnern im letzten Beitrag in diesem Blog (der Permalink für diesen Beitrag funktioniert nicht - ein weiteres Beispiel für die unzähligen Bugs in der neuen Version von Typepad) bin ich heute dank der Freunde der offenen Gesellschaft auf die antideutschen Spinner des selbstverwalteten Jugendzentrums Conne Islands in Leipzig gestossen. Sie schreiben - oft grammatikalisch verbaute - Sätze wie diese:
Die vielleicht maßgeblichste Prämisse des
Conne Islands war zur Fußball-WM vor zwei Jahren bisweilen aufgeweicht,
zeitweise außer Kraft gesetzt. Im Laden, der sich noch Wochen zuvor mit
der Kampagne »I Cant Relax in Deutschland« seinen guten Namen
gegen den wieder zunehmenden nationalistischen Überbau gemacht hatte,
glänzte man auf einmal selbst mit der »Nation«.
Deutschland-Merch, eindeutige schwarz-rot-goldene Fan-Dominanz und bisweilen
recht aggressive Bedrohungen gegen »andersdenkende«
Fußballfans hatten nicht zuletzt die BetreiberInnen des Conne Islands
teilweise sprach- und handlungsunfähig gemacht...
In der Nachbetrachtung der damaligen Situation wurde u.a. konstatiert, dass der
sonst so erfolgreiche Vermittlungsansatz von subkulturellen Gestus und
politischer Reflexion in seine regressive Variante umgeschlagen ist.
Spätestens nach diesem letzten Satz braucht man eigentlich nicht mehr weiterzulesen. Man weiss, man hat es mit einer realitätsfremden Politiksekte zu tun.
Die politische Resignation, die sich angesichts ansonsten innig supporteter Sub- und Jugendkulturen, die sich auf einmal um ihre Heimat scherten – erinnert sei an den Punker mit Deutschland-Iro – im Conne Island breit machte, sprach jedenfalls Bände.
Nach dem Selbstverständnis der Betreiber ist das Conne Islands ein Zentrum von und für Linke, Jugend-, Pop- und Subkulturen. Es wurde vergessen zu erwähnen: ...jedoch müssen diese Kulturen auf unserer antideutschen Linie liegen und das auch äusserlich zum Ausdruck bringen.
Spätestens seit dem Nationalsozialismus gilt Fußball in Deutschland als ganz besonderes nationales Ereignis. Das »Wunder von Bern« war 1954 Balsam auf die Wunden des angeknacksten Heimatstolzes, stets wehrten sich die deutschen Fußballassoziation vehement gegen die Professionalisierung – und die damit einhergehende aus England und Westeuropa stammende Kommerzialisierung – als ein Gegenmodel zum »wahren« und den »eigenen Körper ertüchtigenden« Sport, der die Gemeinschaft zusammenhielt. Nicht zuletzt aufgrund dieser »antiquierten Sicht« wurde Profifußball in Deutschland erst 1962 offiziell erlaubt. 1990 startete der Wahn erneuert durch: Wiedervereinigung, Pogromwelle und Weltmeisterschaftstitel korrespondierten damals auf einer gemeinsamen Ebene.
Das muss man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen: Wiedervereinigung, Pogromwelle und Weltmeisterschaftstitel korrespondierten damals auf einer gemeinsamen Ebene. Ein Musterbeispiel dafür, wie die Realität passend zur eigenen abstrusen Sichtweise umgebogen wird.
Zu Spielen der deutschen Fußballnationalmannschaft ist hier maximal ein Testbild zu erwarten.
Ein Testbild? Gibt es heute noch Testbilder?
Für uns steht die »Marke Deutschland« nicht für das geläuterte, andere Deutschland, dass seit ein paar Jahren die Deutungs- und Diskursmächtigkeit inne hat.
Diskursmächtigkeit. Aha. Dem ist nichts hinzuzufügen.
Und hier noch etwas aus den Richtlinien für Beiträge, die im hauseigenen Newsflyer erscheinen wollen:
Summa summarum ist es ein festes Dogma, alle Conne Island-Themen im engeren Sinne und Positionspapiere der ProtagonistInnen des politischen Ladenumfeldes auf den Seiten des Politteils im Newsflyer unterzubringen, insoweit sie nicht wegen zu weniger Fußnoten oder fehlender „fremder“ Wörter ausgesiebt werden.
Aha. Nicht zu wenige Fussnoten und 'fremde' Wörter sind unverzichtbar. Logo.
Da kann ich nur noch sagen: Viel Spass bei der EM!!! Ich jedenfalls freue mich darauf, obwohl ich sonst kein grosser Fussballfan mehr bin.
via Pearl
Currently playing in the foreground: Fussball im Liegen
super video, ist ne mega lustige idee. gefällt mir ich weiß schonw as ich bald mit nen paar freunden machen werde.hehe^^
Kommentiert von: Billigflug | 23. Dezember 09 um 15:30 Uhr