Currently playing in the foreground: Björk - I've Seen It All
« März 2008 | Start | Mai 2008 »
Currently playing in the foreground: Björk - I've Seen It All
Verfasst um 22:57 Uhr in Musik | Permalink | Kommentare (0) | TrackBack (0)
Habe ich ein Glück! In der Bürgerhalle Bedburdyck - also quasi in meiner Nachbarschaft - steigt in Kürze Die Party des Jahres unter dem Motto MALLORCA Der Superlative. Neben TOP DJ's präsentiert der - wahrscheinlich in Bedburdyck weltbekannte - DJ & Moderator Sascha Esser Live on Stage u.a. Die Wahl der Miss Bedburdyck / Gierath. Ein 3 Liter Eimer Sangria kostet nur 6,80 EURO! Der Clou ist jedoch: Es gibt Knicklichter Gratis.
Currently playing in the background: Amon Düül 2 - Dem Guten, Schönen, Wahren
Verfasst um 21:52 Uhr in Landleben | Permalink | Kommentare (0) | TrackBack (0)
Wegen der schlechten Beschilderung lerne ich auf dem Weg zum Granterather Treckertreffen fast den gesamten Ort kennen. Strassen, Häuser und Vorgärten sehen aus wie geleckt. Gepflegte (im schlechtesten Sinne des Wortes) 1- bis 2-Familienhäuser neuerer Bauart überwiegen.
Im Ortszentrum entdecke ich schliesslich das Treckertreffen. 1 Bierwagen und ca. 15-20 Personen bevölkern einen kleinen Platz. Aus den Lautsprechern erschallt Popmusik der schlechteren Sorte. Einige der herumstehenden Gefährte sind für einen Treckerfreund bestimmt ein innerer Vorbeimarsch. Ich kann (und will) mir jedoch kein abschliessendes Urteil erlauben - ich habe von der Materie schlicht keine Ahnung.
Alles ist ruhig und beschaulich. Wahrscheinlich bin ich - es ist ca. 18:00 Uhr - zu früh dran. Heute abend nach dem Aufstellen des Maibaums und morgen geht hier bestimmt die Post ab...
Aus einer Schautafel lerne ich noch, dass der Ort sage und schreibe 875 Jahre alt ist, in den Jahren 1794 - 1815 von den Franzosen besetzt war und z.zt. 1300 Einwohner hat. Und ich frage mich erstaunt, wie man es schaffen kann, dass ein so alter Ort jegliches Flair und jegliche Ausstrahlung von Geschichte verloren hat. Dagegen habe ich bei meiner Behausung, in der ich z.Zt. wohne, den Eindruck, als atme jeder Stein seine 800-jährige Geschichte und könnte über Persönlichkeiten berichten, die selbst Geschichte geschrieben haben und hier zu Gast waren, wie Napoleon oder Hitler.
Currently playing in the background: Amon Düül 2 - Henriette Krötenschwanz
Verfasst um 21:50 Uhr in Landleben | Permalink | Kommentare (0) | TrackBack (0)
Currently playing in the
background: Tom Waits - There's Only Alice
It's dreamy weather we're on
You waved your crooked wand
Along an icy pond with a frozen moon
A murder of silhouette crows I saw
And the tears on my face
And the skates on the pond
They spell Alice
I disappear in your name
But you must wait for me
Somewhere across the sea
There's a wreck of a ship
Your hair is like meadow grass on the tide
And the raindrops on my window
And the ice in my drink
Baby all I can think of is Alice
Arithmetic arithmetock
Turn the hands back on the clock
How does the ocean rock the boat?
How did the razor find my throat?
The only strings that hold me here
Are tangled up around the pier
And so a secret kiss
Brings madness with the bliss
And I will think of this
When I'm dead in my grave
Set me adrift and I'm lost over there
And I must be insane
To go skating on your name
And by tracing it twice
I fell through the ice
Of Alice
And so a secret kiss
Brings madness with the bliss
And I will think of this
When I'm dead in my grave
Set me adrift and I'm lost over there
And I must be insane
To go skating on your name
And by tracing it twice
I fell through the ice
Of Alice
There's only Alice
via Allthelyrics
Verfasst um 22:56 Uhr in Natur | Permalink | Kommentare (0) | TrackBack (0)
...nach dem Regen in der Abendsonne.
Aber gaaanz laaangsam...
Currently playing in the background: Barry Adamson - 5 Minutes To The Gates Of Paradise
Verfasst um 22:29 Uhr in Natur | Permalink | Kommentare (0) | TrackBack (0)
Ich habe soeben einen Selbstversuch gemacht. Ich habe mir das Video vom 'Tödlichen Markus' 2x hintereineinander in voller Länge reingezogen. 5 Minuten und 30 Sekunden! Und versucht, mich in die jungen Herrschaften in der ersten Reihe hineinzuversetzen. Ich habe es nicht geschafft.
Dabei ist mir jedoch etwas anderes aufgefallen. Was ist das für ein seltsamer länglicher Gegenstand, der da im Publikum geschwenkt wird???
Currently playing in the
background: Die Tödliche Doris - Pfadfindertreffen
Verfasst um 21:59 Uhr in Landleben, Musik, Randbemerkungen | Permalink | Kommentare (0) | TrackBack (0)
Da sage noch einer, auf dem Land wäre nix los:
Markus Becker spielte seinen Megahit 'Das rote Pferd' am 26.4. in Gierath-Gubberath im Festzelt (nein - ich war nicht da)
Die Bands 'Devices' und 'Straight Ahead' spielen zum 'Rock in den Mai' in Hückelhoven im Saal 'Bodekamp-Dohmen'
Das Granterather Treckertreffen findet vom 30.4. - 1.5. (höchstwahrscheinlich in Granterath) statt
Eine unter & über 30 Zeltparty findet am 25.4. im Festzelt Kirmesplatz Gierath statt - mit DJ Sascha (bekannt im Rhein Kreis Neuss) & events & friends
Was fällt an den 4 Veranstaltungsorten auf? 3 Ortsnamen enden auf 'rath' und in 2 Veranstaltungsorten kommt ein Doppelname mit Bindestrich vor.
Currently playing in the
background: Markus Becker - Das rote Pferd
Hier der Liedtext:
da hat das rote Pferd sich einfach umgekehrt
und hat mit seinem Schwanz die Fliege abgewehrt
die Fliege war nicht dumm, die machte summ summ summ
und flog mit viel Gebrumm ums grosse Pferd herum
Und die Fans sind glücklich:
He Markus, einfach klasse
Show. Die Stunden später
mit Dir im Backstage
Bereich waren auch
klasse! Lecker Pils gab
es ja auch.
Mal kurz für alle hier.
Der Markus ist ein prima
Kerl, auf dem Boden der
Tatsachen geblieben. Er
ist halt das Orginal!!
Warum erinnert mich das irgendwie an das Oeuvre der Tödlichen Doris?
Vorsicht: das Video nicht zu lange anschauen - sehr grenzwertig
Verfasst um 22:44 Uhr in Landleben | Permalink | Kommentare (4) | TrackBack (0)
A-Musik in Köln ist der Plattenladen für obskure Importmaxis (wer mit den frühen Werken von Max Goldt vertraut ist, weiss, was ich meine). Gehört man nicht zur kleinen Schar von Eingeweihten und/oder Stammkunden, geht man in einen entsprechenden Laden am besten als 'Wissen und Coolness vortäuschender Indiefan, der jede Frage an den hinter'm Tresen stehenden, coolen und vor allem wissenden Verkäufer, im Kopf sorgfältig vorformuliert'. Wie z.B. Bela B. von den Ärzten, bevor er Wissender und Eingeweihter wurde. Oder man meidet diese Läden ganz, wenn man nicht immer so intensiv wahrgenommen werden möchte, wenn man einen solchen Laden betritt - wie z.B. Max Goldt. (Quelle).
Ich betrete den Laden also ganz cool und sage 'Hallo'. Natürlich wird mein Gruss nicht erwidert. Das kann ich auch nicht verlangen - ich gehöre ja nicht zu Wissenden und Eingeweihten. Das letzte mal war ich vor einigen Jahren hier (da war A-Musik - glaube ich - noch an einer anderen Location).
Heute passiert hier folgendes:
Ausgehend vom umfangreichen stilistischen Panoptikum der Laar’schen La Paloma Sammlung mit Hörschätzen von Dr. No bis Bald Head legen schulte&laar in alter und bester Tonträgeralleinunterhaltermanie
Die assoziativen Hörbilder bestehen aus La Paloma - Versionen, die sich mit irgendwelchen anderen obskuren Scheiben abwechseln, die ich nicht kenne - bis auf eine, die mir irgendwie bekannt vorkommt. Ein Kampflied irgendeines Kommunistenbarden aus den 70ern des letzten Jahrhunderts. Er singt über die Partei (nein, diese ist nicht leider gemeint - selbst wenn sie damals schon existiert hätte) und schimpft auf Kapitalisten und Bonzen. Das muss einer aus der Gilde der Waderdegenhardtsüverkrüps sein, deren Scheiben ich - ich gestehe - damals auch gehört und sogar besessen habe. Das ist für mich jetzt aber doch schon grenzwertig. Zum Glück bleibt es bei dem einen Ausrutscher und die anderen Hörschätze, die aufgelegt werden, gefallen mir.
Ich durchstöbere das in erster Linie auf Haptiker zugeschnitte Angebot - Vinyl, Vinyl, Vinyl. Irgendwie ist es ein seltsames Gefühl, nach den vielen Downloads der letzten Jahre wieder die schwarzen Scheiben auszupacken und auf den Plattenteller zu legen, um sie anzuhören. Mindestens ein Stück Vinyl ist dabei, das ich mir früher gekauft hätte - von dem mir bis dato nicht bekannten Clutchy Hopkins. In einem Artikel wird er als 'Mojave Desert Beat Savant' bezeichnet, der keine Konzerte und Interviews gibt. Das gefällt mir.
Irgendwie tut es mir leid, dass der eigentlich sympathische Laden jetzt nichts an mir verdient, jedoch ich habe keine Lust, so eine Riesenvinylscheibe nebst Cover (auch eine CD ist schon zu viel) in meine Wohnung zu verfrachten. Da schaue ich lieber bei EMusic oder iTunes (nein, ich schaue nicht in die diversen freien Tauschbörsen - irgendwie mag ich die Einstellung nicht mehr, immer alles kostenlos bekommen zu wollen), ob ich die Musik nicht downloaden und auf meinem iPod überall ohne Aufwand mit mir herumtragen kann (neben tausenden anderer Songs). In dieser Hinsicht bin nun mal kein Haptiker. Wenn ich etwas anfassen möchte, gibt es genügend andere schöne Dinge.
Dann vertiefe ich mich noch einige Zeit in ein interessantes Buch über die Geschichte der Gruppe 'Die Tödliche Doris' - The Deadly Doris Art (zweispaltig in Deutsch und English gedruckt) - und meine Gedanken schweifen ab in die 80er des letzten Jahrhunderts, als ich diese Gruppe zum ersten Mal hörte. Für mich war 'Die Tödliche Doris' damals nie Kunst, sondern einfach nur geile Musik und Texte. Früher wusste ich kaum etwas über ihre Herkunft und Teilnahme an mehr oder weniger renommierten Kunstausstellungen. Kennenglernt habe ich sie wie so viel gute Musik zur damaligen Zeit durch Zufall (falls es denn Zufälle gibt - aber das ist ein anderes Thema). In einem Plattenladen in der Düsseldorfer Altstadt gab es eine (Vinyl-)Scheibe dieser Gruppe für - ich glaube - 1 oder 2 DM. Sie war so billig, da sich auf einer Seite über die ersten beiden Stücke ein tiefer, grosser Kratzer zog. Die Aufmachung des Covers und der Name der Gruppe zogen mich jedoch so in ihren Bann, dass ich sie trotzdem kaufte. Vom ersten Stück an ('Stümmel mir die Sprache') war ich hin und weg (trotz permanentem 'Knack' durch den tiefen Kratzer - aber irgendwie passte es auch). Musik und Text waren für mich wie eine Offenbarung. Als ich in meiner damaligen - sich in erster Linie durch Punk-Musik und - Attitüden auszeichnenden - Peer Group diese Scheibe zum ersten Mal zu Gehör brachte, schlug das ein wie eine mittelschwere Bombe - vor allem, da keiner mehr auch nur im Ansatz nüchtern war. Und festigte meinen Ruf als Spezialist für das Abartige und Abseitige.
Zu den als abartig bezeichneten Dingen gehörte z.B., dass ich mir meine schwarzgefärbten, hochtoupierten Haare (eher gruftig als punkig) herunterkämmte (bis halb über die Ohren - was natürlich total Scheisse aussah), mein zur damaligen Zeit immer durchgehend schwarzes Outfit gegen eine betont hässliche grüne Strickjacke mit Zopfmuster, einem farblich überhaupt nicht dazu passenden Hemd und eine ebenso hässliche Hose mit Hochwasser eintauschte, allein in die meinem damaligen Wohnort nächstgelegene bürgerliche Kneipe ging, eine Limonade bestellte und in der Musikbox Deutsche Schlager drückte. Und mich mit dem Wirt, der Wirtin und/oder den Gästen auf eine Art und Weise unterhielt, wie man es eben von einem Menschen in einer hässlichen grünen Strickjacke und der hässlichsten Hose des indischen Subkontinents (wieder ein Zitat aus alten Max Goldt Tagen) erwartet.
Mit diesem Outfit spazierte ich manchmal auch über die Ratinger Strasse in Düsseldorf, bewusst langsam an den dort damals immer abhängenden Punks vorbei, mit denen ich ansonsten abends und nachts nicht wenig Bier - und was man damals sonst noch so zu sich nahm - verkonsumierte und hörte mir die Kommentare hinter meinem Rücken an (Was ist das denn für einer...).
Aber zurück zu A-Musik. Schliesslich kaufe ich mir das - sehr empfehlenswerte - Buch über die 'Tödliche Doris' dann doch nicht (aufgeschoben ist nicht aufgehoben) und verlasse den Laden - ohne Abschiedsgruss, da die Herren hinter der Theke sehr busy sind und den Gruss ohnenhin nicht erwidert hätten.
Currently playing in the background: Die Tödliche Doris - Wie still es im Wald ist
Verfasst um 22:15 Uhr in Die 80er, Gesellschaft, Musik | Permalink | Kommentare (0) | TrackBack (0)
Der Trading Post in Pioneer Village in Arizona gehört schon seit 40 Jahren einem älteren weissen Ehepaar und hat Geschichte und Charakter. Im Inneren stehen, hängen und liegen dichtgedrängt zig-Tausende von einzelnen alten und historischen Gegenständen.
Bei diesem Anblick (es gab mehrere solcher Räume) kam ich auf den Gedanken: Wer hält das wie alles sauber? Auf meine dementsprechende Frage antwortete die Lady, zum Glück müssten sie es jetzt nicht mehr, da sie den Laden aufgeben wollen.
Currently playing in the background: Friends Of Dean Martinez - Seashells
Verfasst um 22:36 Uhr in Reisen | Permalink | Kommentare (0) | TrackBack (0)
Eine meiner vielen Impressionen während meiner Fahrten durch die Weiten Arizonas... Nein, leider nicht. Dieses Foto ist Teil der Ausstellung Radical Advertising in Düsseldorf.
Currently playing in the background: Amon Düül 2 - Wie der Wind am Ende einer Strasse
Verfasst um 00:00 Uhr in Kultur | Permalink | Kommentare (0) | TrackBack (0)
Currently playing in the background: Björk - Earth Intruders
Verfasst um 23:34 Uhr in Kultur, Musik, Randbemerkungen | Permalink | Kommentare (0) | TrackBack (0)
Normalerweise läuft die Nacht der Museen in Düsseldorf bei mir so ab: Ich gehe zum Triggerfish bzw. zur Brause auf die Bilker Allee, schaue mir kurz die dort ausgestellte Kunst an (meist ganz nett, jedoch nichts von bleibendem Eindruck), treffe Herrschaften, die ich gut kenne oder schon lange nicht gesehen habe und immer nur in der 'Nacht der Museen' treffe, stehe mit ihnen zusammen vor dem Eingang vom Triggerfish, unterhalte mich und trinke Wein. Irgendwann hat dann keiner mehr Lust, noch woanders hinzugehen, da ja sowieso alles viel zu voll und sowieso nur voller Touristen ist. Höchstens die 200 Meter zum Damen und Herren sind evtl. noch drin. Oder man geht direkt gegenüber ins Bilker Eck und bekommt mal was vom wirklichen Leben mit: Deutsche Schlager, volltrunkene Damen und Herren, die auf der Theke tanzen und / oder sich ihr Herz bei mir ausschütten.
Diesmal ist jedoch alles ganz anders. Der Triggerfish hat geschlossen und an der Brause treffe ich nur einen einzigen Bekannten. Na ja, diesmal bin ich ja auch ziemlich früh dran. Ein älterer Herr spielt zur Gitarre Düsseldorfer(?) Mundartlieder, die beispielsweise so gehen: Schnibbelche rein, Schnibbelche raus - Krankenhaus. Vom Skurrilitätsfaktor her ziemlich weit oben. Ich überlege mir, einen Freund anzurufen und zu fragen, ob er sich auch irgendwo rumtreibt. Dann entschliesse ich mich jedoch, diesmal wirklich einen auf Kultur zu machen und blättere im Programmheft.
Aus irgendeinem mir jetzt nicht mehr nachvollziehbaren Grund fahre ich mit dem Shuttle zuerst ins Tanzhaus NRW. Dort zelebrieren sie den Tag des Hundes (das ist meine Definition - das Originalmotto klingt bestimmt anspruchsvoller und tiefschürfender). Überall stehen Damen in Abendkleidern in allen möglichen Farben herum, von denen jede einen grossen Hund an der Leine hat. Auf der grossen Leinwand läuft gerade ein Film mit Ausschnitten aus verschiedenen Performances. Sich tanzend bewegende Damen und Herren in einer abgewrackten, graffittiübersäten Fabrikhalle (so was macht sich immer gut - damit kann man eigentlich nix verkehrt machen) zum choralhaften, getragenen Gesang einer Frauenstimme. Mehrere Damen und Herren, die bellend in Hundemanier auf dem Boden herumkriechen. Den Rest habe ich vergessen.
Anschliessend geht's raus auf den Vorplatz zur Performance mit Hund (das ist meine Definition - der Originaltitel klingt bestimmt anspruchsvoller und tiefschürfender). Die Damen in Abendkleidern mit den Hunden an der Leine stellen sich irgendwie in die Gegend und auf ein Kommando hin fangen sie an, umherzulaufen. Dann bleiben sie einen Moment stehen und anschliessend laufen sie wieder. So geht das eine Weile und dann ist die Performance zu Ende.
Jetzt setzen sich die Damen in Abendkleidern mit ihren Hunden im Saal auf den Boden. In ihrer Mitte fängt ein junger Herr im roten Kostüm mit weissen Strumpfhosen an, irgendwelche theatralischen Verrenkungen zu machen...pardon, einen Ausdruckstanz (heisst das nicht so?) zu zelebrieren. Mittendrin fangen plötzlich alle Hunde an zu kläffen und zu bellen (ich kann nicht erkennen, ob das zur Choreographie gehört oder ein Faux Pas ist) - der junge Herr im roten Kostüm lässt sich jedoch bewundernswerterweise bei seinen mit ausdrucksverzerrtem Gesicht dargebrachten Leibesübungen nicht stören.
Später soll es noch eine Performance mit 2 Autos (und - ich glaube - wieder Hunden) auf dem Vorplatz des Tanzhauses geben. Mein Bedarf an Hunden und Leibesübungen ist jedoch im Moment gedeckt.
Ich schlendere zu Fuss zur alten Gepäckaufbewahrung am Hauptbahnhof. Dort stellt das von der Stadt geförderte Projekt 'Düsseldorf ist ARTig' aus. Unter diesem - etwas verkrampften -Titel werden 18 - 23 jährige junge Künstler aus allen Bereichen gefördert.
In der katakombenähnlichen Location fühle ich mich sofort wohl. Die meisten ausgestellten Bilder und Objekte sprechen mich an (natürlich nur in übertragenem Sinne - alles andere wäre auch zu schön).
Gerade läuft der Kurzfilm 'Pushycat'.
Lebensraum des Pushycat: P-Land; Erweist sich bei Nahrungssuche als
wenig wählerisch; Speiseplan erstreckt sich von Blättern u. Kräutern
über Styropor u. Kleinstlebewesen bis zu Feinelektronik u. Tauchsieder.
Unter dem Titel Angst vor neuen Drogen werden die Abenteuer dieses seltsamen (Stoff-)Wesens im Wald in schwarz-weissen Bildern mit
verwackelter Handkamera gefilmt. Irgendwie spielt bei der ganzen Geschichte ein Stuhl eine nicht unwesentliche Rolle. Richtig schön. Da hätte Norika
Nienstedt bestimmt auch ihre Freude dran.
Später läuft noch 'Schweden ist eine Möglichkeit', ebenfalls in schwarz-weissen Bildern - wobei das sterile Weiss der Räume überwiegt und nur die 2-3 agierenden Menschen mehr oder weniger ausgeprägte Kontraste darstellen. Auch von diesem Film bin ich sofort begeistert. Gerade eben lese ich die ersten Worte zu diesem Film von Seiten der Regisseurin und Drehbuchautorin Anne Winterhager, die der Schönheit des 15-minütigen Kurzfilms in nichts nachstehen.
Der erstarrte Cumulus ist blind für Kontraste- Bis er sich in einen
verliebt. Das leichtlebige Mädchen Wolke mit dem dunkeln Hut ist die
Faszination seines Lebens, jedoch nicht in das integrierbar, das er
sich bis zu diesem Zeitpunkt geschaffen hat. Durch sie erfährt er aber
auch seltsame Dinge, zum Beispiel wie man es anstellt in einem sterilen
Raum Urlaub zu machen. Sie bleiben sehr lange weg. Vielleicht sind sie
schon in Vergessenheit geraten, als er Sehnsucht nach seinem Zuhause
verspürt und sich letztendlich bereit fühlt,- für ein Leben ohne
Erinnerungen und Bilder. "Ohne die Bilder einer schönen Reise, in
welche man nicht mehr hineinspringen kann", wenn man so unendlich reif
geworden ist, dass es dem Zuschauer weh tut. Die wichtigste Funktion
dieses Filmes ist eine Unangenehme. Er hört nicht dort auf, wo er
sollte.
Folgende Sätze des erstarrten Cumulus sind bei mir noch hängenblieben (ich bin mir nicht sicher, ob ich sie 100%ig genau zitiere). Ich bin Atheist. Ich sehe Dich jedoch so ungewohnt göttlich. Das macht mir Angst.
Nach dem Film möchte eine junge Frau meinen rechten Fuss fotografieren, der gerade auf einer Steinbrüstung steht. Sie sagt, sie mache einen Film über Füsse. Auch das gefällt mir.
Allein für diesen Besuch hat sich schon der gesamte Abend gelohnt. Da könnten mir auch 100 Männer in Blau (3 davon traten im Laufe des Abends auf dem Grabbeplatz auf) aus der Weltmetropole New York gestohlen bleiben.
Anschliessend singt eine junge Frau zu jazzigen Rhythmen und eine zweite Frau macht dazu jazztanzähnliche Bewegungen. Das ist nicht so mein Ding und ich ziehe weiter.
Ich fahre zum NRW Forum Kultur und Wirtschaft im Ehrenhof zur Ausstellung Radical Advertising. Dort ist um 0:30 immer noch Hochbetrieb und ich überlege schon, den Besuch auf einen späteren Zeitpunkt ohne Touristen (nä, wat simmer arrogant...) zu verschieben. Dann schaue ich mir doch einen kleinen Teil der Ausstellung an und schon das, was ich sehe, ist lohnenswert und interessant.
Die Ausstellung zeigt die Adbuster Kampagnen und die kritischen
Kunstreflexionen von Künstlern wie Jeff Koons, Damien Hirst, Cindy
Sherman und Daniele Buetti ebenso wie die meinungsbildenden Kampagnen
von Benetton, Sisley oder Diesel, von Calvin Klein oder Comme des
Garcons.
Hier höre ich auch zum ersten Mal vom Konzept der Guerilla-Stores.
Guerilla Stores – eine Boutique eröffnet an einem nicht
vorherzusehenden Ort, an einem nicht voarb bekannten Datum, und macht
keine Werbung. Was allen Regeln der (Marketing-)Kunst widerspricht ist
globaler Trend geworden.(...)
Das Konzept des Comme des Garcons Stores wurde von der Gründerin des
Labels, Rei Kawakubo, und ihrem Mann, Adrian Joffe, entwickelt. Eine
Idee für ein Geschäft, das nur für ein Jahr bestehen bleiben darf,
billig ist und etwas abseits liegt. Ein Geheimtip also, den man suchen,
ja erobern muß. Das Konzept der Guerilla Stores basiert auch auf einem
bewußten Verlust der Kontrolle.
Nach einem kurzen Umherschweifen beschliesse ich, zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal in Ruhe wiederzukommen und lasse mich von einem Shuttle in die Nähe meines Autos bringen. Da es direkt um die Ecke vom 'Damen und Herren' steht, schaue ich auch noch kurz hinein. Irgendwie bin ich jedoch froh, dass ich kein bekanntes Gesicht sehe und in Ruhe nach Hause fahren kann.
Currently playing in the
background: Björk - Declare Independence
> Video starten
Verfasst um 00:13 Uhr in Kultur | Permalink | Kommentare (4) | TrackBack (0)
via KoelnNetz
Menschenverachtung und Todessehnsucht
Currently playing in the background: Balanescu Quartet - Revolution
Verfasst um 00:29 Uhr in Randbemerkungen | Permalink | Kommentare (0) | TrackBack (0)
Verfasst um 00:08 Uhr in Randbemerkungen, Reisen | Permalink | Kommentare (0) | TrackBack (0)
...im Haight Ashbury von Bisbee, Arizona
... und immer und immer wieder - die Ikonisierung des Scheiterns durch Überhöhung des Scheiternden... zumeist Jim oder Jimi ...
(Damit keine Missverständnisse aufkommen - ich mag die Musik sowohl von Jim als auch von Jimi)
Currently playing in the background: Doors - The End
Verfasst um 00:01 Uhr in Randbemerkungen, Reisen | Permalink | Kommentare (0) | TrackBack (0)
...im Haight Ashbury von Bisbee, Arizona
Currently playing in the background: Steppenwolf - Sookie Sookie
Verfasst um 23:59 Uhr in Reisen | Permalink | Kommentare (0) | TrackBack (0)