Wegen der schlechten Beschilderung lerne ich auf dem Weg zum Granterather Treckertreffen fast den gesamten Ort kennen. Strassen, Häuser und Vorgärten sehen aus wie geleckt. Gepflegte (im schlechtesten Sinne des Wortes) 1- bis 2-Familienhäuser neuerer Bauart überwiegen.
Im Ortszentrum entdecke ich schliesslich das Treckertreffen. 1 Bierwagen und ca. 15-20 Personen bevölkern einen kleinen Platz. Aus den Lautsprechern erschallt Popmusik der schlechteren Sorte. Einige der herumstehenden Gefährte sind für einen Treckerfreund bestimmt ein innerer Vorbeimarsch. Ich kann (und will) mir jedoch kein abschliessendes Urteil erlauben - ich habe von der Materie schlicht keine Ahnung.
Alles ist ruhig und beschaulich. Wahrscheinlich bin ich - es ist ca. 18:00 Uhr - zu früh dran. Heute abend nach dem Aufstellen des Maibaums und morgen geht hier bestimmt die Post ab...
Aus einer Schautafel lerne ich noch, dass der Ort sage und schreibe 875 Jahre alt ist, in den Jahren 1794 - 1815 von den Franzosen besetzt war und z.zt. 1300 Einwohner hat. Und ich frage mich erstaunt, wie man es schaffen kann, dass ein so alter Ort jegliches Flair und jegliche Ausstrahlung von Geschichte verloren hat. Dagegen habe ich bei meiner Behausung, in der ich z.Zt. wohne, den Eindruck, als atme jeder Stein seine 800-jährige Geschichte und könnte über Persönlichkeiten berichten, die selbst Geschichte geschrieben haben und hier zu Gast waren, wie Napoleon oder Hitler.
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