Wer im Käfer durchatmet, der inhaliert einen Hauch von heißer Maschine, vermischt mit dem Odeur angewärmten Teppichbodens. "Geruchsfreie Heizung" versprachen folglich Käfer-Konkurrenten als Vorteil ihrer Produkte, nicht ahnend, dass gerade diese Heizluft-Brise zur betörenden Aura im Käfer beiträgt. In Wärmetauschern produziert, aus Schwellen-Luken strömend, unterstreicht sie die unverwechselbare Persönlichkeit des Käfers wie wohlduftendes Parfum.
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Das Käfer-Gehäuse war stets eng, intim. Und es ist derart sorgfältig abgedichtet, dass die Türen beim Schließen viel Schwung und viel Gefühl benötigen, sollen sie nicht von komprimierter Luft zurück katapultiert werden - von Luft, die nach Maschine riecht, nach Teppichboden und manchmal auch nach Tabakrauch.
via Einfach-Autos
Obwohl mein erster Wagen - und einige spätere auch - ein Käfer war, kann ich derlei poetische Schwärmerei - obwohl nett zu lesen - nicht nachvollziehen. Ich habe auch keinerlei nostalgische Gefühle, wenn ich heutzutage ein derartiges Gefährt auf der Strasse erblicke. Ich denke höchstens an die Unbequemlichkeiten, denen man damals ausgesetzt war - z.B. habe ich wer weiss wie oft unter dem Wagen gelegen, um den Heizungsschlauch abzuziehen oder wieder anzuschrauben, da die Heizungsklappen nicht funktionierten. Sowieso war es immer entweder zu kalt oder zu warm im Käfer.
Currently playing in the background: Hans Albers - Einmal muss es vorbei sein
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