Gestern noch habe ich den 'Linksruck' in zwei deutschen Landtagen erwähnt, und heute plädiert die gewählte DKP-Kommunistin Christel Wegner für eine Wiedereinführung der Stasi, stellt die Systemfrage und verteidigt den Bau der Berliner Mauer.
In einem Interview mit dem ARD-Politikmagazin "Panorama"
plädierte Wegner, die für die Linke im Landtag sitzt, für eine Rückkehr der zu DDR-Zeiten gefürchteten Staatssicherheit: "Ich denke, wenn man
eine andere Gesellschaftsform errichtet, dass man da so ein Organ wieder braucht, weil man sich auch davor schützen muss, dass andere Kräfte, reaktionäre Kräfte, die Gelegenheit nutzen und so einen Staat von innen aufweichen", sagte sie.
(...)
"Die Linke möchte mit
Reformen Veränderungen erreichen und wir sind der Auffassung: Das reicht
nicht. Wir wollen den Umbau der Gesellschaft." Weiter sagte sie: "Die Macht des Kapitals kann nur dadurch überwunden werden, dass wir eine
Vergesellschaftung der Produktionsmittel bekommen."
(...)
"Der Bau der Mauer war in
jedem Fall eine Maßnahme, um zu verhindern, dass weiterhin Westdeutsche in
die DDR konnten. Einmal die Wirtschaft schädigen, indem sie billig eingekauft haben."
Wenn das kein Schwachsinn ist, dann gibt es überhaupt keinen Schwachsinn.
Der Vorstand der Partei 'Die Linke', auf deren Liste Christel Wegener kandidierte, hat sich zwar von diesen Äusserungen distanziert. Jedoch:
Ein anderes Bild der verschiedenen ideologischen Strömungen innerhalb der Partei "Die Linke" zeichnet hingegen Martin Harnack. Der Mitarbeiter des Parteivorstands sagte WELT ONLINE auf die Frage, ob es in der Partei Mitglieder, die wie Christel Wegner die Stasi zurückhaben wollen, gebe: "Davon gibt es in unserer Partei viele, aber nicht nur da." Wegners Position sei "wohl nicht die der Partei", die Partei sei aber ganz klar dagegen, "die Stasi pauschal zu verteufeln", sagte Harnack WELT ONLINE.
Politiker anderer Parteien sind zu recht entsetzt:
... der parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion Jan Mücke ist entsetzt von den Äußerungen der Linken-Abgeordneten. „Sie zeigen, dass man als Wähler der Linksfraktion nicht nur demokratiefeindliche Sozialisten, sondern teilweise geradezu menschenverachtende Politiker wählt“, sagte Mücke WELT ONLINE. Wegner habe aus der Geschichte nichts gelernt. „Einen demokratischen Sozialismus gibt es genauso wenig wie einen vegetarischen Schlachthof...
Hervorhebungen sind von mir.
Currently playing in the background: Erich Honecker - Das war mein Lebensexil
Unfassbar, schockierend, absurd: Honeckers Lebensbeichte. Der einzige Staatsmann des implodierten Ostblocks, der seinen eigenen Untergang kommentiert. Nicht retuschiert, aber mit einigen musikalischen Klunkern verziert.
via Nebelhorn
Ja, ich habe diese CD schon seit längerer Zeit. Es ist nicht zu fassen: Ich hebe selten etwas Piefigers und Miefigeres gehört als diese Ausschnitte aus original Reden Erich Honeckers - gesächselt mit einer Rhetorik, die einem nicht nur die Füsse einschlafen lässt. Unterlegt ist das Ganze mit Aufnahmen von DDR-Chören, die den Sozialismus preisen. Unschlagbar!
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