MA KULTURA

PRIORITIES AND CONCLUSIONS

Inzwischen bin ich - ungeplanterweise - schon fast eine Woche hier in Page und moechte erst einmal auflisten, was ich alles nicht gemacht habe.

• Ich habe keine Bootstour auf dem Lake Powell unternommen
• Ich habe die Rainbow Bridge nicht besucht
• Ich war nicht im Bryce Canyon
• Ich war nicht im Zion Canyon

Und jetzt die Liste, was ich alles gemacht habe:

• Ich habe mich gefreut, dass es zwischendurch auch mal geregnet hat und waehrend dieser Zeit geschrieben und nachgedacht
• Ich habe auf dem Balkon meines Motelzimmers in der Sonne gesessen, auf die Berge geguckt und nachgedacht und geschrieben
• Ich bin in 'Local Bars' gegangen und habe mich mit 'Local People' ueber das Leben in Page unterhalten
• Ich habe den Antelope Canyon Besucht (nur Guided Tours, Dauer 1 Std.)
• Ich habe eine kleine Wanderung am Ufer des Lake Powell gemacht
• Ich habe 2 Aussichtspunkte ganz in der Naehe besucht (Horseshoe Bench und Scenic View)

Mir faellt gerade auf, ich habe ganz gegen meine Gewohnheit so gut wie gar nicht gelesen.

Ich habe also alles ruhig angehen lassen, viel nachgedacht, viele Knoten in meinem Gehirn haben sich weiter aufgeloest und mir ist jetzt eindeutig klar, wie mein weiteres Leben aussehen soll und welche Aktivitaeten ich dazu in Angriff nehmen muss. Das ist nicht wenig und bestimmt nicht einfach, jedoch ich habe jetzt ein klares Ziel und eine klare Zukunftsperspektive vor Augen, auf die ich meine Kraefte konzentrieren kann. Vor diesem Hintergrund ist es fuer mich jetzt auch einfacher, nach D zurueck zu fliegen, da das Leben dort fuer mich jetzt nur noch eine Zwischenstation ist. Diese Zwischenstation kann durchaus noch - sagen wir mal 2 Jahre - dauern, dessen bin ich mir bewusst.

STREET OF THE LITTLE MOTELS

Habe heute morgen in 'Old Page' die 'Street Of The Little Motels' entdeckt. Eine Strasse, total ruhig und nett gelegen, in der auf beiden Seiten nur Motels stehen. Die Motels haben zumeist 2 Eingaenge. Auf der der Strasse abgewandten Seite gibt es meist Sitz- und Grillgelegenheiten vor der Haustuer. Die Preise beginnen ab 35 $.

Page hat uebrigens auch einen kleinen netten Flughafen. Von dort aus kann man die 'Strasse der kleinen Motels' bequem zu Fuss erreichen. Ein Flug von Phoenix kostet ca. 100 $ One Way (nur als kleiner Hinweis fuer diejenigen, die keinen Fuehrerschein besitzen...).

Traumautos:

Das letzte Modell ist uebrigens ein 75er Cadillac, hat jedoch lt. dem Besitzer erst 110.000 Miles auf dem Buckel und laeuft noch ohne Probleme.

Old Page ist uebrigens grundsaetzlich total nett. Alles kleine Haeuschen mit Garten. Aber ueberhaupt nicht spiessig, alles macht einen herrlich unpraetentioesen Eindruck. Jedes Haus hat seinen individuellen Stil. Hier z.B. koennte ich mir auch vorstellen zu wohnen.

Heavy Metal Gymnastik:

Habe uebrigens jetzt entdeckt, wie das mit der Formatierung der Bilder funktioniert. Man kann beim Hochladen die Formatierung einstellen. Also, Mea Culpa. Habe jedoch nicht mehr alles geaendert, da ich dann die meisten Bilder noch mal neu hochladen muss.

NUT BROWN ALE & Tequila

Wie angekuendigt, war ich gestern abend in 'Ken's Wild West'. Das Steak war gut, jedoch nicht so gut wie am Grand Canyon. Die Band spielte zuerst aus meiner Sicht laue Country Songs. Der Saenger war gleichzeitig der Wirt der Kneipe und stand zwischen den Auftritten hinter der Theke.
Zu trinken gab es Nut Brown Ale, ein in Sedona gebrautes dunkles Bier. Der Besitzer der Brauerei ist Deutscher. Ich bin ja normalerweise kein Biertrinker, aber dieses Bier ist total lecker. Und in so einer Umgebung passt es nicht ganz, an der Theke zu sitzen und Wasser zu trinken. Nach der vierten oder fuenften Flasche kam dann noch Tequila hinzu. Dabei habe ich etwas Neues gelernt. Hier trinkt man Tequila nicht nur mit Salz und Zitrone, sondern man giesst vor dem Salz noch ein paar Tropfen Tabasco auf die Hand. Kann ich sehr empfehlen.
An der Theke waren auch einige Teilnehmer eines in Page stattfindenden Seminars ueber Oelboehrungen in Flussbetten, falls ich das richtig verstanden habe. Bin mir da aber nicht so sicher. Ein netter aelterer Zeitgenosse erzaehlte von seiner Zeit als Soldat bei der US Army in Friedberg in Hessen in den 60er Jahren. Er brachte natuerlich die deutschen Saetze und Woerter, die er noch konnte, an. Sein erster Satz, den er in deutscher Sprache gelernt hat, war: 'Sehen Sie das Blut auf meiner Augenbraue?' Diesmal bin mir ziemlich sicher, dass ich das richtig verstanden habe, denn ich habe noch 3x nachgefragt, weil ich es nicht glauben konnte.

Mit zunehmendem Bier- und Tequilakonsum gefiel mir die Musik immer besser. Die Band spielte inzwischen alles von Country ueber mexikanischen Sachen bis hin zu alten Rock Klassikern. Inzwischen war eine Touristengruppe aus Frankreich gekommen, die ausgiebig tanzte. Einige der juengeren 'Einheimischen" versuchten, mit den jungen franzoesischen Maedchen warm zu werden. Jedoch mit der Verstaendigung war es etwas schwierig, da diese seltsamerweise kaum Englisch konnten.
Inzwischen gefiel es mir dort und vor allem die Musik so gut, dass ich dieses Jahr nun schon das zweite Mal das Tanzbein geschwungen habe. Das erste mal war beim DJ Set von Alec Empire beim Robodock Festival in Amsterdam. Diesmal war es beim alten Lynyrd Skynyrd Hit 'Sweet Home Alabama', den die Band spielte. Als die Band aufhoerte zu spielen, war ich richtig traurig. Von dem weiteren Verlauf des Abends weiss ich nicht mehr viel, nur, dass wir eine lustige Runde an der Theke waren und immer Bier und Tequila vor mir standen und ein Typ in unserer Runde Unmengen von Marguerita trank, obwohl er am naechsten Morgen wieder zum Seminar musste.
Dann kann ich mich nur noch erinnern, dass ich in einem Taxi oder so etwas aehnlichem wohl auf dem Weg zum Motel sass und mich mit dem Fahrer unterhalten habe. Aber nicht mehr, ueber was. Als ich heute morgen aufwachte, war ich viel kaputter als nach meiner Wanderung im GRAND CANYON.

Das war dann doch noch ein lustiger Abend geworden.

Dann habe ich auch heute noch etwas Neues gelernt: Der Navajo Guide im Antilope Canyon, wo ich heute war, meinte, dass die Sprache der Navajo und das Japanische viele Gemeinsamkeiten haben.

Der Antilope Canyon ist beruehmt fuer seine Farbspiegelungen, die vom einfallenden Sonnenlicht hervorgerufen werden.

Antelope Canyon und Horseshoe Bench:

 

Landschaft allgemein:

Und dieses Foto soll mein Ziel versinnbildlichen, das ich hier ganz offiziell bekanntgebe und an dessen Erfuellung ich ab jetzt arbeiten werde:

Ein amerikanischer Wagen aelteren Baujahrs mit Charkter und einem Nummernschild von Arizona, USA aehnlich diesem hier, der mir gehoert und auf meinen Namen zugelassen ist. Damit fahre ich dann vor meinem eigenen Haus vor, das irgendwo inmitten grossartiger Landschaft liegt. Ihr duerft mich dann auch alle besuchen kommen.

PARK RANGERS & Petroglyphes

Zum Glueck regnet es heute hier in Page. Dann brauche ich mal nicht raus in die Natur. Ich kann am PC sitzen oder in meinem Zimmer TV schauen oder aus dem Fenster auf die Berge gucken.

Ich moechte hier einmal eine Lanze brechen fuer die Park Ranger hier. Sie sind in den National Parks Naturschuetzer, Fremdenfuehrer und Polizei gleichzeitig. Es sind durchweg total nette, offene Menschen, denen der Erhalt der Natur wirklich am Herzen liegt.
Schon in der zweiten Haelfte des 19. Jahrhunderts wurden von der amerikanischen Regierung die ersten Nationalparks angelegt. Dadurch wird die Natur zwar verwaltet und kostet auch Eintritt, aber dafuer bleibt sie auch weitgehend von den ganzen Umweltschweinen verschont, die meinen, ueberall ihren Muell und ihre Bierdosen herumliegenlassen zu muessen. Beispielsweise werden die Petroglyphen, Fels- und Hoehlenzeichnungen praehistorischer Indianerstaemme, erforscht und der Nachwelt erhalten. Gerade das ist fuer mich ein aeusserst interessantes Kapitel und ich habe ganz tolle Zeichnungen gesehen.

In der Naehe von Sedona ist ein Felsblock, auf dem Zeichnungen des Sinagua-Stammes aus dem 12. Jh. erhlten sind. Das ist ganz in der Naehe einer alten Siedlung der Anasazi, wahrscheinlich einer der Vorfahren der jetzt noch existierenden Staemme der HOPI - Indianer. Bei meinem ersten Trip in die USA vor ca. 10 Jahren haben sich Dunja und ich dort mit einem 80-jaehrigen ehemaligen PARK RANGER unterhalten, der deutsche Wurzeln hatte. Er erzaehlte aus seinem umfangreichen Wissen ueber die Geschichte der Ruinen, die Felszeichnungen etc. Zum Schluss hat er fuer uns mit seiner schoenen, schon zittrigen, bruechigen Stimme das Ave Maria auf deutsch gesungen. Diese Szene ganz einsam an einem kleinen See bei den alten Ruinen war wirklich ergreifend. Das sind die kleinen Dinge bzw. Momente, fuer die sich schon eine gesamte Reise lohnt.

In der Naehe des GRAND CANYON steht der 'Desert Tower', in dem es man ebenfalls wunderbare Exemplare von Petroglyphen bestaunen kann. Hier bekommt man uebrigens auch Buecher, in denen auf den kulturgeschichtlichen Hintergrund eingegangen wird und in denen die Zeichnungen - so weit bisher moeglich - entschluesselt werden.

Auf dem Grund des GRAND CANYON bei der Phantom Ranch habe ich zwei interessante Vortraege eines weiblichen Park Rangers. Die Gesteinsformationen am Grunde des GC sind 1,8 Milliarden Jahre alt und gehoeren daher zu den aeltesten auf der Erde bekannten Gesteinen. Aus geologischer Sicht sind fuer die Entsthung des GC der Colorado River mit seinem stark abfallenden Verlauf sowie gleichzeitige tektonische Verschiebungen der Landmassen verantwortlich. Ds trockene Wuestenklima, das keine groessere Vegetation zulaesst (ausser direkt am Grund am Fluss) ist verantwortlich fuer die auf der ganzen Welt einzigartige Erscheinung des GC mit seinen urtuemlichen Felsformationen fast ohne Vegetation. Bei dem ganzen aeusserst kenntnisreich und rhetorisch perfekt gehaltenen Vortrag kam die ganze Zeit ihre Liebe und innere verbundenheit zu dieser Landschaft zum Ausdruck.

Im anderen Vortrag berichtete sie ueber die Brigade 818 des CCC (Civilian Conservation Corps). Dieses Corps rief der damalige amerikanische Praesident Roosevelt 1933 ins Leben, um in den Zeiten der wirtschaftlichen Krise jungen Maennern sinnvolle Arbeit und Geldverdienen zu ermoeglichen. Im gesamten Land konnten sich junge Maenner zwischen 17 und 26 melden, um Projekte zum Erhalt und zum Schutz der Natur durchzufuehren. Sie bekamen dafuer 3 warme Mahlzeiten am Tag sowie 30 $ pro Monat, von denen sie 25 $ an ihre Familien nach Hause schicken mussten. Fuer ein Projekt war die Brigade 818 verantwortlich, die die gesamte 'Infrastruktur' zur Begehung des Canyons sowie der Phantom Ranch ausbaute und erweiterte. Sie legten im unwirtlichen Gelaende des GC die Pfade an und verlegten die ersten elektrischen Leitungen. Alle dazu notwendigen Geraetschaften mussten von Hand oder mit Maultieren herbeigeschafft werden, denn Helikopter gab es damals noch nicht. Unter anderem existieren Bilder, wie zwei riesige Kompressoren zur Sprengung von Felsen den 'South Kaibab Trail', den auch ich benutzt habe, von den Maennern per Hand hinuntergeschafft wurden. Ich brauche mir also auf meine laeppische Wanderung garnichts einbilden.
Dieses Projekt entspricht in meinen Augen genau dem Wesen und dem Pioniergeist der ersten Einwanderer, die sich in einer rauhen und unwirtlichen Natur behaupten mussten. Diese auch heute noch zu spuerende Mentalitaet und das damit verbundene Verhalten - vor allem auch im zwischenmenschlichen Umgang und vor allem mit Fremden, ist es wohl u.a., was mich an diesem Land und an den Menschen so fasziniert.

Wenn ich dagegen so an unsere deutsche Mentalitaet des Jammerns und Klagens und des Sicherheitsdenkens denke...

Page bei Nacht:

   

CHURCHES

First Southern Baptist Church
St. David's Episcopal Church
United Methodist Church
First Assembly of God
First Baptist Church
The Church of Jesus Christ of Latter-Day Saints
Lake Powell Church of the Nazarene
Shepherd of the Desert Lutheran Church

Diese Kirchen sieht man als erstes aufgereiht am Strassenrand liegen, wenn man nach 'Page' kommt, einer kleinen 7500 -Seelen -Stadt am 'Lake Powell'. Ich dachte zuerst, das hat was mit den Mormonen zu tun, denn UTAH, der Mormonen-Staat, beginnt 5 Meilen weiter. Jedoch heute abend erzaehlte mir ein freundlicher Zeitgenosse in einer 'Bowling-Billiards-Bistro-Bar', das laege daran, dass vor ca. 40 Jahren Land an Kirchengemeinden verschenkt wurde. Da haben sich eben diese Vereine angesiedelt. Fuer welchen soll ich mich jetzt entscheiden?

Heute bin ich ca. 200 Meilen hier nach Page gefahren. Wieder wunderbare landschaft. Um jedoch mal wieder auf den Boden zu kommen, bin ich heute in 'The Bowl' gegangen, eben jene 'Bowling-Billiards-Bistro-Bar', um ein Bier zu trinken. Es lief gerade ein wichtiges Football - Spiel mit der Mannschaft aus Arizona und es war richtig Stimmung. Habe 'Amber Bock' - Bier getrunken, das ganz gut schmeckt, jedoch noch schlimmer gezapft wird als in Holland. So gut wie kein Schaum. War jedoch ganz nett und habe mich mit einigen Leuten unterhalten. Ein 75 - jaehriger erzaehlte, wie er den auch hier befindlichen beruehmten Staudamm (habe gerade den Namen vergessen) vor 45 Jahren mitgebaut hat und seitdem hier geblieben ist.

Page lebt eigentlich nur von seiner Naehe zu dem angrenzenden Lake Powell, dem Staudamm und den Naturparks. Die Natur dort soll mal wieder ueberwaeltigend sein. Vielleicht lege ich jedoch morgen eine Pause davon ein und halte mich nur in Page auf. Morgen abend gehe ich auf jeden Fall in 'Ken's Old West', eine urige Western Bar mit dicken Steaks und Live Country Musik. Der Laden ist mir heute aufgefallen. Wird bestimmt ganz lustig. Danach kann dann vielleicht wieder die Natur kommen.

Viele Motels hier kosten um die 40 $. Heute abend habe ich bei einem kleinen Chinesen fuer 8 $ eine Riesenportion bekommen, die auch noch fuer morgen reicht (Doggy - Bag). Das Leben hier kann also ziemlich preiswert sein.

Mein jetziges Motel hat uebrigens einen PC mit Internet Connection, so dass ich nichts zu bezahlen brauche.

Die Amerikaner sind uebrigens so gesundheitsbewusst, dass so etwas vorn auf der Speisekarte steht:

Und so etwas auf der Toilette:

GRAND CANYON

Gestern habe ich einen 'Ruhetag' eingelegt. Ich habe fast den ganzen Tag vor meinem Motel auf einer Bank in der Sonne gesessen und mir ein paar Gedanken ueber meine Zukunft notiert, die mir klar geworden sind. Diese Gedanke sind mir auf meiner Wanderung durch den GRAND CANYON gekommen. Die unbeschreibliche Weite des GC oeffnet eben auch den Geist (zumindest bei mir).

Mein derzeitiges Motel ist ein Motel, wie es sein soll. Klein, insgesamt 20 Zimmer, man kann mit dem Wagen bis zum Zimmer vorfahren und preiswert. Nette, zumeist aeltere Herrschaften an der Rezeption. Die Raeume sind gross, sauber, mit 2 grossen Doppelbetten, TV sowie Dusche und Badewanne. Die anderen Motels in der Naehe kosten fast das Doppelte, haben jedoch nicht diesen Charme.

Die Wanderung im GC war wie immer unbeschreiblich. Auf dem Weg nach unten herrliches Wetter, nur Sonnenschein. Nach 2 Uebernachtungen in der Phantom Ranch dann der Aufstieg. 11,3 km Wegstreckke bei ca. 1,5 km Hoehenunterschied. Und diesmal ueberwiegend mit Regen, Wind und Gewitter. Der Pfad war teilweise total von Regenwasser ueberflutet und es entstanden richtige kleine Wasserfaelle. Ich war bis auf die Haut nass, da ich natuerlich keinen Regenschutz dabei hatte. Genau in den Moment, als ich endlich nach 6-stuendigem Aufstieg oben ankam, war das Unwetter zu Ende und die Sonne kam heraus. Jedoch um nichts in der Welt moechte ich diese Erfahrung missen. Ich denke, auf diese Art und Weise habe ich den CHarakter und das Wesen des GC richtig erfahren. Natur ist eben auch rauh und unberechenbar. Oben angekommen fuehlte ich mich wie in einer anderen Welt und irgendwie fehl am Platze. All die Leute, die bei Sonnenschein mit dem kostenlosen Shuttle-Bus von Aussichtspunkt zu Aussichtspunkt fahren und alles komfortabel von oben und aus der Distanz erfahren. Ich will dies jedoch nicht grundsaetzlich abwerten, allein ein Blick von oben auf den GC ist jede Reise wert und oeffnet, wenn man sich darauf einlaesst, den eigenen Geist.
Man sollte es jedoch nicht so machen wie viele Touristen:
In einer Gruppe von mind. 20 Personen mit dem Touristenbus zum AUssichtspunkt fahren, dort 15 Min. verweilen, waehrend alles wild durcheinander schnattert und Fotos macht nach dem Motto 'Ich und der GRAND CANYON" (und zwar genau in dieser Reihenfolge), waehrend der Bus mit laufendem Motor wartet und der Fahrer die Leute antreibt, sich zu beeilen.Dann ist der GC nur ein weiterer Punkt auf der Liste der Sehenswurdigkeiten, der abgehakt werden kann.

Auch bei denjenigen, die den Canyon hinunterwandern, gibt es diejenigen, die sich die ganze Zeit ueber irgendwelche alltaeglichen Dinge unterhalten. Dann wieder gibt es diejenigen, die das Ganze als weitere abzuhakende sportliche Hoechstleistung ansehen. Und diejenigen, die - bei schoenem Wetter(!) - unten in der Phantom Ranch im Aufenthaltsraum sitzen und den ganzen Tag irgendwelche Spiele machen. Das sind zumeist diejenigen, die den Trip auf Maultiren reitend unternehmen. Jedoch auch das kann eine umwerfende Erfahrung sein fuer jemanden, der nicht so gut zu Fuss ist.
Den Trip zu Fuss machen jedoch auch Familien mit ihren Kindern sowie aeltere Leute um die 70. Diese haben oft etwas Skurriles und Verschrobenes an sich - sind also sehr sympathisch. MIt denen kann man sich - oder sollte ich besser schreben 'ich mich' - am besten unterhalten.

Maultiere gelten uebrigens als das sicherste Verkehrsmittel der Welt. Seit ERoeffnung des Trails zur Pantom Ranch im Jahre 1922 werden diese als Transportmittel fuer Menschen und Waren eingesetzt. Annehmlichkeiten der Zivilisation wie leckeres Essen und Trinken sowie der gesamte Abfall werden auf dem Ruecken der Maultiere transportiert. Und das ueber enge, steile, holprige, von Geroell uebersaete Pfade unmittelbar am Abgrund. Ueber die gesamte Zeit hinweg seit dem jahre 1922 gab es keinen einzigen toedlichen oder ernsthaften Unfall.

Auf dem Weg nach unten:

Auf dem Weg nach oben:

Auf einem Plakat in einem Steakhouse hier, in dem ich die besten Steaks meines Lebens gegessen habe, haengt ein Plakat, auf dem steht:

IT'S NEVER TOO LATE TO BE A COWBOY

Ob das stimmt?

Ich koennte noch so viel schreiben und Bilder hochladen, ueber Sedona, Petroglyphen, das gesunde und leckere Essen hier, die netten Park Rangers etc. etc. Jedoch ich habe jetzt schon ueber 2 Stunden im Internet Cafe verbracht und das hat hat mich bis jetzt 30 $ gekostet.

Also spaeter mehr.

ON THE ROAD AGAIN

                        
Habe jetzt schon einiges hinter mir. War einen Tag zusammen mit Steve und Dunja im Wald nach Kristallen graben. So richtig mit Schaufel und Spitzhacke und so. Fuer mich hat sich die Ausbeute jedoch nicht gelohnt. Das wird also nicht mein neuer Job...

Dann bin ich einen Tag durch die Hopi Reservation zu einem "Hopi Arts and Crafts Show" gefahren. Allein das Fahrerlebnis durch die unendlichen Weiten des Weltraums ...aehhh der Wueste Arizonas ist unbeschreiblich. Da kommt wirklich das mit allen Klischees beladene Gefuehl von "Freiheit und Abenteuer" auf. In Europa dagegen ist alles eng und klein. Hier ist die Natur noch Natur. Auf der Rueckfahrt habe ich den schoensten Regenbogen meines Lebens gesehen.

Dieses schoene Objekt fand ich in dem winzigen Hopidorf, in dem die Show stattfand.

Dort gab es auch eine Gednktafel mit der in den verschiedenen Kriegen fuer die USA gefallenen Hopi aus diesem Ort. Ein aelterer Hopi zeigte mir den Namen seines Vaters auf dieser Liste. Und er war stolz auf ihn. Man munkelt man uebrigens, dass viele Hopis ihre uebersinnlichen Faehigkeiten in den Dienst des amerikanischen Geheimdienstes stellen.

Morgen fahre ich weiter zum Grand Canyon und in der letzten Woche geht"s Richtung San Francisco und Silicon Valley.

Uebrigens noch eine Erfahrung, die ich hier gemacht habe aus der Rubrik "Wissen, das kein Mensch braucht": Stinktiere riechen genauso wie gutes schwarzes Haschisch.

   

COMING HOME

 

Nach 10 Stunden Flug von Duesseldorf nach Atlanta habe ich zum ersten Mal wieder amerikanischen Boden unter den Fuessen. Das erste, was mir auf dem Flughafengelaende auffaellt, sind Automaten, in denen man alle moeglichen Ipods nebst Zubehoer mit Kreditkarte kaufen kann. Praktisch. Mein allererstes Gefuehl jedoch war ein tiefes inneres Gefuehl des "Nach Hause kommens". Alles fuehlte sich vertraut an: die Sprache, die Menschen, das Essen, einfach alles.

Nach 3 Stunden Aufenthalt ging es weiter nach Phoenix, Arizona. Von dort aus sofort per Mietwagen nach Sedona, Arizona. Die Fahrt nach 18 Stunden ohne Schlaf im Dunkeln war schon etwas anstrengend. Dann Ankunft bei Dunja und ihrem jetzigen Ehemann Steve. Ich hatte das Gefuehl, als waere ich eben erst letzte Woche das letzte Mal dort gewesen, und nicht schon vor 8 Jahren. Von Mitternacht bis Sonnenaufgang hatten wir uns bei einer nicht unbetraechtlichen Menge Weins eine ganze Menge zu erzaehlen ueber alte Freunde, Gott und die Welt, Politik und tiefe philosophische Betrachtungen. Nach ca. 36 Stunden ohne Schlaf musste ich dann doch ins Bett.

Inzwischen bin ich jetzt 3 Tage hier und kann es immer noch nicht fassen. Mir graut schon vor dem Tag, an dem ich wieder zurueck fliegen muss.

Dunja geht es uebrigens total gut. Sie ernaehrt sich sehr gesund und bewusst und ist total schlank. Ja, genau, die Dunja, die frueher immer die Salatblaetter und Tomaten vom Hamburger entfernte, weil sie ihr zu "gesund" waren. Ihr Mann Streve ist ein total netter und sympathischer Mensch.

Die Bilder zeigen uebrigens den Blick aus Dunja und Steves"s Appartement. Besser konnte ich es also garnicht treffen.